16.04.2024

03.04.2024

Gedenken

03. April nach dem Kirchenkalender

Gedenken: hl. Niketas der Bekenner († 824); hl. Pavel der Kummervolle († 1683); hl. Märtyrer Ulphianos († 306); sowie hll. Märtt. Kassios, Philippos und Eutychios v. Thessaloniki († 304); hll. Märtt. Evagrius, Benignus, Christus, Arestus, Kinnudius, Rufus, Patricius und Zosima in Tomis (ca. 310); hl. Illyrikos vom Berg Myrsinon auf d. Peloponnes; hll. Märtt. Elpidephorus, Dios, Bithonios und Galykos (3. Jh.); hl. jungfräul. Märt. Theodosia v. Tyra und hl. Märt. Irene († 308); hl. Fara (Frankreich) († 657); hl. Nektarij, Abt von Bežeck († 1492); hl. Fara v. Meaux († 657). Ikone der Allheiligen Gottesmutter „Die Nichtwelkende Blüte“.

1. Der hl. Niketas der Bekenner wurde in Bithynien in der Stadt Cäsarea geboren. Sein Vater Philaret wurde nach dem Tod seiner Gemahlin zum Mönch geweiht, während Niketas bei seiner Großmutter väterlicherseits blieb. Nachdem er die Reife erreicht und seine Studien abgeschlossen hatte, trat Niketas in das Kloster von Medikion ein, wo ihn Abt Nikephoros zum Mönch weihte. Nach sieben Jahren harter Askese weihte ihn Patriarch Tarasios zum Priester. Nach dem Tod des Abtes Nikephoros und des Athanasios, des treuen Gefährten Niketas’, wählte ihn die Bruderschaft des Klosters gegen seinen Willen zum Abt. Der hl. Niketas war viele Jahre lang ein heiliges Vorbild und Beispiel für seine Brüder im Leben und in der Askese. Als Leo der V. der Armenier zum Kaiser gekrönt wurde nach der frommen Irene und den rechtgläubigen Kaisern Nikephoros und Michael, flammte der ikonoklastische Kampf von neuem auf. Der Kaiser setzte Patriarch Nikephoros ab und schickte ihn später in die Verbannung und setzte an seiner Stelle den Häretiker Theodotos Kassiteras ein, einen Mann, der ein unreines Leben führte. Niketas wurde ebenfalls verhaftet und gefoltert, doch er blieb standhaft in seiner Orthodoxie. Er wurde von einem Gefängnis ins nächste gebracht und erlitt Hunger, Durst, Kälte, drückende Hitze und Hohn. Doch er gestattete sich nicht zu wanken. Was ihn besonders ärgerte, war das Gelächter und der Spott eines gewissen Nikolaos. Eines Nachts erschien der hingeschiedene Vater des Nikolaos und tadelte diesen, indem er sagte: „Laß ab von Niketas, dem Diener Gottes.“ Von diesem Augenblick an bereute Nikolaos und belästigte den Heiligen nicht länger. Auch andere hielt er von ihm fern. Als Leo V., der Armenier, eines elenden Todes starb, wurde das Reich vom orthodoxen Kaiser Michael dem Stammler übernommen, der alle rechtgläubigen Leidensdulder befreite. Niketas zog sich dann an einen einsamen Ort zurück in der Nähe von Konstantinopel, wo er im Gebet und Gott für alles dankend die restlichen Tage seines irdischen Lebens verbrachte. Während seiner Lebenszeit vollbrachte er viele Wunder durch das Gebet. Als er entschlafen war, wurde sein Leib in sein Kloster überführt. Bei der Begräbnisprozession wurden viele Kranke, die seinen Leib berührten, geheilt. Seine Reliquien wurden in der Nähe des Grabes seines geistlichen Vaters Nikephoros und seines Gefährten Athanasios bestattet. Dieser große Hierarch starb im Jahr 824.

2. Der hl. Pavel der Kummervolle war von russischer Herkunft. In seiner Jugend wurde er von den Türken versklavt. Er wollte nicht den Glauben an Christus verleugnen und den Islam annehmen; so wurde er in Konstantinopel im Jahr 1683 gefoltert und durch das Schwert enthauptet.

3. Der hl. Märtyrer Ulphianos war ein junger Mann aus der Stadt Tyra. Er litt für Christus durch Urban, den Gouverneur der Stadt Tyra, der auch der Folterer von Amphianos war [2. April]. Schließlich wurde er zusammen mit einem Hund und einer Schlange in einen Sack gebunden und ins Meer geworfen. Er litt und wurde verherrlicht im Jahr 306.   

Lobeshymne

Der heilige Apostel Paulus,
der heilige Niketas der Bekenner

„Ich trage Christi Wunden an meinem Leibe,
Und einzig des Kreuzes des Herrn rühme ich mich“ –
So sprach Paulus, der erwählte Apostel;
Ihm folgte ein Heer derer, die die Buße wählten,
Ein Heer von Reumütigen, die Wunden empfingen
Und ihre Tage in vielen Leiden verbrachten
Um des Lebendigen Christus, des Herrn und Erlösers, willen,
Wie es der heilige Paulus tat, der Apostel der Heiden.
So trug auch Niketas, der Wunderbare, ein schweres Kreuz,
Leiden und Hohn erduldete er um Christi willen.
Gebrechlich der Leib, doch der Geist war wie Stahl
In Niketas, dem heiligen tapferen Märtyrer.
Den Kaiser besiegte er und überlebte Kaiserreiche,
Daher verwundern sich Himmel und Erde über ihn.
Nun, unter den Engeln, in Herrlichkeit vermählt,
Hilft er allen, die um des Kreuzes willen verfolgt werden.
Vor Gott steigt sein Gebet auf
Und auf die Erde steigt seine Hilfe herab.

Betrachtung

„Ich erwarte tausend Tode für mich“, schrieb der hl. Athanasios der Große an seine Herde in Ägypten während der schrecklichen arianischen Häresie. Jeder geisterfüllte Mensch, der im Geist das Netz sieht, in dem die Seelen in dieser Welt gefangen sind, kann das von sich selbst sagen. Je mehr dem Geist ergeben der Mensch ist, desto dichter erscheint ihm das Netz. Dies ist der Wille Gottes: daß jene, die das höchste geistliche Leben führen, auf dem schmalsten Pfad gerettet werden. Und der Psalmist sagt: Zahlreich sind die Bedrängnisse der Gerechten [Ps 33,29]. Doch am Ende fallen ihnen Sieg und Herrlichkeit zu. Man muß sich nur in Glauben und Geduld wappnen. Wer glaubt, versteht seine Leiden. Wer sich in Geduld kleidet, wird den Sieg und die Herrlichkeit sehen. Für jene, die Gott lieben, ist der schmalste Pfad genügend weit, die größten Schmerzen sind wie ein leichtes Joch, und der bitterste Tod ist die Freude des Hochzeitsfestes.

Zum Nachdenken

Laßt uns nachdenken über den Herrn Jesus im Hades:
1. Wie Er mit großer Macht in den Hades hinabstieg, wodurch der Hades zitterte;
2. Wie die bösen Geister, die früheren Herrscher über den Hades, vor Seinem Antlitz flohen;
3. Wie sich die Seelen der gerechten Vorfahren und Propheten freuten.

Homilie

Über den größten Wunsch Gottes

Gott will, daß alle Menschen gerettet werden. (1 Tim 2,4)

Gott will, daß alle Menschen gerettet werden; dafür stieg der Herr Jesus in den Hades hinab, um all jene zu retten, die auf der Erde vor Seiner Ankunft gelebt hatten. Denn wäre Er nicht in den Hades hinabgestiegen, wäre eine riesige Zahl gerechter Seelen auf ewig verloren gewesen. Und weiter, wäre Er nicht in den Hades hinabgestiegen, wäre der größte Wohnort des gegen Gott und das Menschengeschlecht gerichteten Bösen unversehrt geblieben. Daher sind die beiden Gründe, die Christus, den Lebenspender, dazu bewogen, in den Hades hinabzusteigen, folgende: Erstens, um den Hort der Mächte des Hades zu zerstören, und zweitens, um die Seelen der Vorväter, der Propheten und gerechten Männer und Frauen, die den Alten Bund erfüllt hatten und Ihm somit wohlgefällig waren, aus dem Hades in den Himmel zu bringen. Bevor Satan über Christi Demütigung und Kreuzestod hätte jubeln können, erschien Er lebend und unversehrt inmitten des Hades, des Hauptwohnsitzes des Satans. Welch unerwartete und vernichtende Nachricht für den Satan! Drei Jahre lang hatte er Christus auf Erden Fallen gestellt; und in drei Tagen zerstörte Christus Sein Reich und trug die wertvollste Beute in Form eines Schwarms gerechter Seelen hinfort.
Du willst, daß alle Menschen gerettet werden, o Herr. Wir bitten Dich: Rette auch uns, denn es gibt keine Rettung und keinen Retter außer Dir. Auf Dich allein hoffen wir, und Dich allein beten wir an: Dich, den Vater und den Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in Ewigkeit. Amen.

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16.04.2020
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Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).