26.03.2024

13.03.2024

Gedenken

13. März nach dem Kirchenkalender

Gedenken: Überführung der Gebeine (846) des hl. Nikephoros, Patriarch von Konstantinopel († 829); hl. Märtyrerin Christina von Persien († 4. Jh.); hl. Hieromärt. Publios († 2. Jh.); sowie hl. Märt. Sabinos (Abibos) von Ägypten († 287); hl. Märt. Alexander von Makedonien († 305); hll. Märtt. Afrikanos, Publius und Terentios v. Karthago (3 Jh.); hl. Aninas, Mönch v. Euphrat; hl. Märt. Publius, Bischof v. Athen.

1. Der hl. Nikephoros, Patriarch von Konstantinopel. Nikephoros leitete die Heilige Kirche weise und mit Eifer als einer der großen Erzhirten von Konstantinopel. Als sich Leo der Armenier gegen die Ikonen erhob, widersetzte sich allein Nikephoros dem Kaiser. Zuerst beriet er den Kaiser, später entlarvte er ihn. Deshalb verbannte ihn der ruchlose Kaiser auf die Insel Prokenesis. Auf dieser Insel gab es ein Kloster, das Nikephoros gebaut hatte zu Ehren des hl. Theodor. Dieser Bekenner des orthodoxen Glaubens blieb dreizehn Jahre in diesem Kloster; danach trat er im Jahr 827 vor den Herrn. Als alle ikonoklastischen Kaiser umgekommen waren und Michael mit seiner Mutter Theodora auf dem Kaiserthron saß, wurde Patriarch Methodios wieder auf den Thron des Patriarchen eingesetzt. Die Reliquien des hl. Nikephoros wurden im Jahr 846 von Prokenesis nach Konstantinopel überführt und wurden zuerst in der Kirche der Heiligen Weisheit Gottes [Hagia Sophia], von der er zu Lebzeiten verbannt war, niedergelegt, später in der Kirche der Zwölf Apostel. Das Hauptfest dieses großen Hierarchen wird am 2. Juni begangen. Am 13. März wird der Auffindung und Überführung seiner unversehrten Gebeine gedacht. Am 13. März wurde der hl. Nikephoros von Konstantinopel verbannt, und wieder am 13. März, neunzehn Jahre später, wurden seine Reliquien nach Konstantinopel zurückgebracht.

2. Die hl. Christina die Perserin wurde im vierten Jahrhundert für ihren unerschütterlichen Glauben an Christus in Persien grausam gefoltert. Unter den furchtbaren Martern – sie wurde ausgepeitscht – wurde sie schwach und starb. Ihre Seele trennte sich von ihrem gequälten Körper und ging ein in die Freude Christi, des Königs und Herrn.

3. Der hl. Hieromärtyrer Publios war der Nachfolger des glorreichen Dionysios des Areopagiten auf dem Bischofssitz von Athen. Als Bischof wurde er im zweiten Jahrhundert von den Heiden gemartert und enthauptet. Nach der kurzen Zeit der Marter erbte er das ewige Leben.    

Lobeshymne

Die Stadt Konstantinopel

Konstantinopel, wunderbare Stadt nahe des blauen Bosporus,
Mit deinem Ruhm, wessen Ruhm kann sich messen?
Du warst ein furchtbarer Kampfplatz der Krieger des Geistes,
Der gotteslästerlichen Häretiker und Heiligen Gottes.
Wie durch ein Sieb siebtest du durch die Jahrhunderte hindurch
Und unterschiedest Apostaten von Dienern Gottes.
Mit vielen Sünden wurdest du gemästet und durch den Schmutz der Sünder,
Doch geweiht mit dem Überfluß des Märtyrerbluts.
Wer könnte die Helden des Geistes aufzählen
Und alle himmlischen Visionen und deine Mysterien, sie alle?
Die Engel Gottes stießen oft zu dir herab,
Und Menschen wurden wie Engel erhoben zum Himmel.
Die Mutter Gottes erschien viele Male in dir,
Um Gefährdete zu retten, um Kranke zu heilen.
Die Herde der wunderbaren Heiligen schwebt über dir
Und die Gebete deiner Kinder tragen sie zum Allerhöchsten.
O wie viele Heilige waren deine Kinder!
So viele, wie es Lilien neben Lilien gibt: Heilige neben Heiligen!
Geschichte und Kalender schriebst du in rot,
Durch deine Mühe wurde sogar das Große Symbol,
Das Bekenntnis des Glaubens, niedergeschrieben.
Und über dich könnte man folgendes sagen:
Unter den vielen Städten bist du ein roter Buchstabe.
Mit dem heiligen Glauben hast du das Weltall erleuchtet,
Die Welt vom Heidentum und Häresien geheilt.
Viel gemartert, doch nicht getötet, ist deine Zeit noch nicht vorüber.
Daher feiern wir dich! Bekennerin, dies bist du!
Im Himmel und auf Erden hallt wider dein Ruhm;
Jeder Getaufte schuldet dir großen Dank.

Betrachtung

Groß sind jene Christen, die eine große Liebe zu Christus haben. O welch wahrlich große Christen waren unsere Gott-tragenden Väter und die Märtyrer! In unserer Zeit ist es schwierig für viele, sich das vorzustellen. Hier ist, was einer von ihnen, der hl. Symeon der Neue Theologe, in einem seiner Klöster vor allen Mönchen bekannte. Er sprach über seine eigene Erfahrung der Worte des Herrn: Mein Joch ist sanft und Meine Last ist leicht [Mt 11,29] und sagte: „Glaubt mir, als ich zu Gott meinem Erlöser floh, bin ich nichts Hartem oder Unerträglichem begegnet ... Ich hatte nur einen großen und unerträglichen Kummer darüber, daß ich nicht genügend befriedigende Gründe finden konnte, um der Liebe Christi willen zu sterben.“ Sind solche Seelen nicht wie Flammen, die in irdenen Krügen eingeschlossen sind? Flammen sind immer nach oben gerichtet, sie streben zum Himmel. Nimm nur den Deckel weg, und die Flamme wird höher lodern.

Zum Nachdenken

Laßt uns nachdenken über den Herrn Jesus beim Gericht vor Herodes:
1.Wie sich Herodes zuerst sehr freute, Jesus zu sehen, doch nicht aus irgendeinem geistlichen Bedürfnis heraus, sondern aus bloßer Neugier;
2. Wie Herodes hoffte, ein Wunder von Jesus zu sehen, doch dann enttäuscht wurde, denn der Herr schwieg auf all seine Fragen;
3. Wie Herodes und sein Hof den Herrn verhöhnten und Ihn in ein prächtiges Gewand hüllten.

Homilie

Über die Aussöhnung der Bösen um des Bösen willen

An diesem Tag wurden Pilatus und Herodes Freunde; vorher waren sie Feinde gewesen.
(Lk 23,12)

Sogar in Seiner Schande und Demütigung tut der Gerechte Seinen Feinden Gutes. Er versöhnt sie. Es ist wahr, daß ihre Versöhnung in diesem Fall keine vereinten Anstrengungen zu guten Werken hervorbrachte, sondern die vereinte Verfolgung des Gerechten. Doch die Flamme ihrer gegenseitigen Feindschaft wurde erstickt und gelöscht. Das war die Belohnung des Gerechten. Pilatus und Herodes waren Feinde gewesen. Aber an diesem Tag, als der Erlöser vor beide gebracht wurde, um gerichtet zu werden, wurden sie miteinander versöhnt. Der Fürst des Friedens brachte Frieden in die Zwietracht, einen Frieden, der mithalf, das Kreuz für Ihn zu bereiten. Doch Er kam auch, um ein Opfer für die Sünden vieler zu werden.
Auch heutzutage geschieht es, daß Menschen, die einander Feind sind, miteinander Frieden schließen, wenn sie den Herrn angreifen und verurteilen wollen. Es gibt viele, die einander töten, bis der Name des Herrn erwähnt wird. Doch sobald sie diesen Namen hören, schließen sie nach und nach Frieden miteinander, um Ihn anzugreifen. Es ist für einen Ungerechten leichter, sich einem anderen Ungerechten als einem Gerechten zu unterwerfen. Es ist für einen Ungerechten leichter, zu Verständnis und Frieden mit einem anderen Ungerechten als mit einem Gerechten zu gelangen.
So ist es auch mit den Parteien in manchen Staaten. Jene, die miteinander am heftigsten stritten, schlossen Frieden miteinander, wenn es darum ging, welche Stelle dem Herrn Jesus Christus in ihrem Staat zuzuweisen ist – die erste, wie es richtig wäre, oder die letzte? Über solche Fragen schlossen Todfeinde miteinander Frieden, um dem Herrn den letzten Platz zuzuweisen. So versöhn-ten sich auch in jenen Tagen die zerstrittenen Parteien der Pharisäer und Sadduzäer miteinander, um gegen Christus vorzugehen.
Warum aber wurde dem Allerreinsten und am meisten Benötigten der letzte Platz zugewiesen? Um sich – gemäß ihrer Denkweise –  selbst den ersten Platz zu sichern. Denselben Ansporn gab es unter den Pharisäern und Sadduzäern, den Todfeinden, als sie danach trachteten, Christus zu töten. Aus demselben Ansporn versöhnten sich Pilatus und Herodes miteinander, als sie zu dem Schluß gelangt waren, es sei notwendig, Christus zu töten.
O meine Brüder, laßt uns niemals nach Frieden mit der Ungerechtigkeit gegen die Gerechtigkeit trachten, sondern stets nach dem Frieden mit Gott und unserem Gewissen streben.
O Gott, hilf uns, immer diesen Frieden zu besitzen. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.

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26.03.2020
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Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).