17.02.2024

04.02.2024

Gedenken

4. Februar nach dem Kirchenkalender

Gedenken: hl. Isidoros von Pelusion († ca. 450); hl. Nikolaos der Bekenner († 868); hl. Neumärtyrer Joseph († 1686); sowie hll. Märtt. Jadorus und Isidor († 249-251); hl. Johannes v. Irenopolis († ca. 325); hl. Hieromärt. Abramios, Bischof v. Arbela in Assyrien († ca. 344-347); hl. Evagrios, Gefährte des hl. Shio von Mgvime, Georgien († 6. Jh.); hl. Nikolaos der Bekenner, Abt v. Studion-Kloster († 868); hl. Georg, Fürst v. Vladimir († 1238); hl. Avramij und hl. Koprij, Mönche v. Pečenga (Vologda) (15. Jh.); hl. Kirill, Wundertäter v. Novoezersk (Novgorod); hl. Neumärt. Joseph v. Aleppo († 1686); hl. Aldate, Hieromärt. v. Gloucester, England (6. Jh.); hl. Märt. Theoktistos; hl. Jasmin, Wundertäter.

1. Der gottgeweihte Isidoros von Pelusion war von Geburt Ägypter. Er stammte aus einer berühmten Familie und war verwandt mit den Patriarchen Theophilos und Kyrillos von Alexandria. Nachdem er alle weltlichen Wissenschaften studiert hatte, entsagte er allem Reichtum und weltlicher Ehre und widmete sich völlig dem geistlichen Leben aus Liebe zu Christus. Er war ein großer und eifriger Verteidiger und Exeget des orthodoxen Glaubens. Dem Zeugnis des Nikephoros gemäß schrieb er mehr als zehntausend Briefe an verschiedene Personen, in denen er manche tadelte, andere beriet, tröstete oder unterwies. In einem Brief schreibt der hl. Isidoros: „Es ist wichtiger, durch ein Leben, in dem man Gutes tut, zu lehren, als in beredten Begriffen zu predigen.“ In einem anderen sagt er: „Wenn einer wünscht, daß seine Tugenden groß erscheinen, so möge er sie für klein halten, und sie werden sich wahrlich als groß erweisen.“ Die erste und grundlegende Regel für den hl. Isidoros war: „Erst tue es selbst, dann lehre nach dem Vorbild unseres Herrn Jesus Christus.“ Während der Verfolgung des hl. Johannes Chrysostomos, als die ganze Bevölkerung in zwei Lager gespalten war – das eine für ihn, das andere gegen ihn –, stellte sich der hl. Isidoros, diese große Leuchte der Orthodoxie, auf die Seite des hl. Johannes Chrysostomos. Er schrieb an Patriarch Theophilos und sagte, welch ein großes Licht der Kirche Chrysostomos sei und bat ihn, Haßbekundungen gegen ihn zu vermeiden. Isidoros lebte lange und vollbrachte viel. Er verherr-lichte Christus Gott mit seinem Leben und durch seine Schriften. Isidoros nahm seine Wohnstatt im Reich Christi um das Jahr 436 ein. 

2. Der gottgeweihte Nikolaos der Bekenner stammte von der Insel Kreta. Er kam nach Konstan-tinopel, um seinen Verwandten Theodor zu besuchen, den Abt des Studion-Klosters. Er blieb dort und wurde zum Mönch geweiht. Als Mönch unterwarf sich Nikolaos strengster Askese um der Rettung seiner Seele willen. Während der Verfolgung der Kirche durch Leo den Armenier wurden Theodor und Nikolaos grausam gefoltert, gedemütigt und mit Ochsenziemern geschlagen. Schließ-lich warf man sie in einen Kerker, in dem sie drei Jahre gefangengehalten wurden. Nach dem Tod des hl. Theodor wurde Nikolaos Abt des Studion-Klosters. Schon zu Lebzeit vollbrachte er viele Wunder durch die Kraft und Gnade Gottes. Nikolaos heilte Eudokia, die Gemahlin des Kaisers Basileios, wie auch Helena, die Gattin Manuels, des Patriziers. Er segnete die neugeborene Tochter des bekannten Adligen Theophilos Melisenos, dessen andere Kinder die Geburt nicht überlebt hatten. Er sagte voraus, daß sie leben und sehr fruchtbar sein werde, was auch zur Freude der Eltern eintraf. Am Tag seines Todes versammelte Nikolaos die Bruderschaft des Klosters und fragte sie, woran es ihnen mangele. „Weizen“, antworteten die Mönche. Dann sagte der Sterbende: „Er, Der Israel in der Wüste speiste, wird euch in drei Tagen reichlich mit Weizen versorgen.“ Und tatsächlich legte am dritten Tag ein Schiff, voll beladen mit Weizen, von Kaiser Basileios gesandt, unterhalb des Klosters an. Nikolaos nahm seine Wohnstatt im himmlischen Königreich am 4. Februar 868 in seinem fünfundsiebzigsten Lebensjahr ein.

3. Der hl. Neumärtyrer Joseph wurde in Aleppo geboren. Er wurde von den Türken gedrängt, den Islam anzunehmen; doch nicht nur wies er dies zurück, sondern begann auch die Unwahrheit des Islam darzustellen und den Glauben Christi zu preisen. Dafür wurde Joseph gemartert und im Jahr 1686 enthauptet.

Lobeshymne

Opfer der Dankbarkeit

Bringt Gott Opfer dar, Opfer der Dankbarkeit,
O ihr Reichen, gemäß der Barmherzigkeit Gottes!
Wer reich ist, möge mit seinem Reichtum Tauschhandel treiben,
Jeder mit seiner Gabe erwerbe das Königreich.
Wer reich ist mit Geld, möge Geld opfern;
Wer reich ist mit Weizen, möge diesen verteilen;
Wem Weisheit gegeben ist, der lehre andere;
Wessen Hände stark sind, der tue Dienst;
Wer ein Handwerk beherrscht, der halte es in Ehren
Und erfahre sich stets als Schuldner vor Gott;
Wer zu singen versteht, der lobpreise Gott –
Nur derjenige ist klein, der Gott nicht kennt.
Wer auch immer etwas empfangen hat, der diene damit,
Mit Barmherzigkeit gegenüber den Menschen;
So möge er es Gott zurückerstatten.
Nicht alle sind gleich, noch besitzen alle dasselbe.
Doch Reinheit des Herzens, du höchst wundersames Opfer –
Zur Rettung bist du die entscheidende Tugend,
Und auf deinem Opferaltar steigt dein Weihrauch auf,
Steigt vor den Herrn, schneller als alles andere.

Betrachtung

Nimm irgendeine Bußstrafe (Epitimie) für die Sünden anderer auf dich. Wenn du jemanden verurteilt oder bestraft hast, erlege dir selbst eine Bußstrafe auf. Leide freiwillig auch ein wenig für die Sünden der anderen. Das ist gottgefällig. Die Heiligen kannten dieses Geheimnis, als sie sich selbst für die Sünden anderer verurteilten. Sogar nicht-christliche Völker haben davon eine Vorstel-lung. In China besteht der Brauch, wenn ein Henker einen Verbrecher zu enthaupten hatte, so geht er zum Richter und meldet ihm die Ausführung des Urteils. Der Richter gibt ihm ein Silberstück dafür, daß er den Verbrecher getötet hat und befiehlt, daß er vierzig Peitschenhiebe erhalte, weil er einen Menschen töten mußte. Die christlichen Heiligen hatten ein tiefes Verständnis des Mysteriums der Sünde und der Ungerechtigkeit der Menschen. Für sie hat menschliche Sünde eine lange Geschichte, die sich über die Entfernung erstreckt, die zwischen uns und Adam liegt.


Zum Nachdenken

Laßt uns nachdenken über den Herrn Jesus als Freude:
1. Als die Freude, die den ganzen menschlichen Geist erfrischt;
2. Als die Freude, die in allen Menschen das Streben zum Guten belebt und stärkt;
3. Freude durch Seinen Namen, Seine Worte und Seinen Geist.

Homilie

Über das Glück des kleinen Zachäus

Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden. (Lk 19,9)

So sprach Er, Dessen Worte Licht und Leben sind und die Wiederaufrichtung der Gerechten. Wie sich der kahle Wald im Atem des Frühlings in Grün kleidet und mit Blumen bedeckt, so wird jeder Mensch durch die Nähe Christi erfrischt und verjüngt, ganz gleich, wie dürr und beschmutzt er durch die Sünde ist. Denn Christi Nähe ist wie das Vorhandensein eines lebenspendenden, duftenden Balsams, der die Gesundheit wiederaufrichtet, das Leben verlängert und der Seele, den Gedanken und Worten des Menschen Wohlgeruch verleiht. Kurz gesagt, die Entfernung von Christus bedeutet Verderben und Tod, die Nähe zu Ihm bedeutet Rettung und Leben.
Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, sagt der Herr, als Er das Haus des Sünders Zachäus betritt. Christus ist die Rettung, die kommt, und Zachäus ist das Haus, in das Er kommt. Jeder von uns, meine Brüder, ist ein Haus, in das Er kommt. Jeder von uns ist ein Haus, in dem die Sünde wohnt, während Christus fern ist; zu dem aber das Heil kommt, wenn Christus Sich nähert. Ob Sich Christus meinem und eurem Haus nähern kann, hängt von uns ab. Ihr seht, daß Er Sich keinen Eintritt in Zachäus’ Haus erzwang, sondern als ein herzlich eingeladener Gast kam. Der kleine Zachäus war auf einen Baum gestiegen, um den Herrn Jesus mit seinen eigenen Augen zu sehen. Er hatte Ihn gesucht, Ihn gewünscht. Und wir müssen Ihn suchen, um Ihn zu finden, und wünschen, daß Er Sich uns nähert, und wir müssen mit unserem Geist hoch hinaufklimmen, um Seinem Blick zu begegnen. Dann wird Er unser Haus besuchen, wie Er das Haus des Zachäus besuchte, und Er wird das Heil mitbringen.
Nähere Dich uns, o Herr, und bringe uns Deine ewige Rettung. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.

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17.02.2020
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Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).