25. Januar nach dem Kirchenkalender
Gedenken: hl. Gregor (Gregorios) der Theologe († 389); hl. Publios († 380); hl. Maris († 430), hl. Märtyrerin Felicitas und ihre sieben Söhne († 164); sowie hl. Kastinos, Bischof von Byzanz († 240); hl. Märt. Medula; hl. Brentanion, Bischof von Tomis (Rumänien) († ca. 380); hl. Apollos von der Thebais, Mönch (4. Jh.); hl. Dimitrios Skeophylax („Aufbewahrer der heiligen Gefäße“) v. Konstantinopel (8. Jh.); hl. Moisej, Erzbischof v. Novgorod († 1362); hl. Gregorij v. Golutvin (15. Jh.); hl. Neumärt. Auxentios v. Konstantinopel († 1720); hl. Anatolij (Zertsalov, der „Ältere“) v. Optina († 1894); hl. Gabriel, Bischof v. Imereti (Georgien); hl. Neumärt. Vladimir, Metropolit v. Kiev, Erstmärtyrer unter dem kommunistischen Joch in Rußland († 1918); hl. Neumärt. Äbtissin Margaret (Gunaronulo) v. Menzelino († 1918); hl. Neumärt. Petr (Zberev), Erzbischof von Voronež († 1929); hl. Neumärt. Äbtissin Afanasia (Lepeškin) von der Zosima-Einsiedelei († 1931). Ikonen der Allheiligen Gottesmutter „Besänftige meinen Kummer“ und „Unerwartete Freude“. Am Sonntag, der dem 25. Jan. am nächsten liegt, wird außerdem die SYNAXE ALLER NEUMÄRTYRER DER RUSSISCHEN KIRCHE IM 20. Jh. begangen.
1. Der hl. Gregor (Gregorios) der Theologe, Erzbischof von Konstantinopel, wurde in Nazianz geboren. Sein Vater war Grieche [Heide], seine Mutter Christin. Vor seiner Taufe studierte er in Athen zusammen mit Basileios dem Großen und Julian dem Apostaten. Gregor sagte häufig voraus, daß Julian ein Abtrünniger und Verfolger der Kirche werden würde, was dann tatsächlich auch geschah. Gregor war besonders beeinflußt durch seine gute Mutter Nonna. Als er seine Studien beendet hatte, wurde Gregor getauft. Der hl. Basileios weihte ihn zum Bischof von Sasima, und Kaiser Theodosios der Große berief ihn auf den vakanten Thron des Erzbischofs von Konstantinopel. Er schrieb zahlreiche Werke, von denen seine theologischen Werke am berühmtesten sind. Daher wird er der Theologe genannt. Besonders bekannt ist sein Werk Homilien über die Heilige Dreiheit. Gregor schrieb gegen den Häretiker Makedonios, der irrig lehrte, der Heilige Geist sei eine Schöp-fung Gottes, und auch gegen Appolinarios, der irrig lehrte, Christus habe keine menschliche Seele, sondern Seine Gottheit stünde an Stelle seiner Seele. Außerdem schrieb Gregor gegen Kaiser Julian den Apostaten, seinen einstigen Studienkollegen. Als im Jahr 381 ein Streit über seine Wahl zum Erzbischof entbrannte, dankte er von sich aus ab und gab eine Erklärung heraus: „Jene, die uns des Thrones des Erzbischofs berauben, können uns nicht Gottes berauben.“ Danach verließ er Konstan-tinopel und ging nach Nazianz, wo er in Einsamkeit und Gebet lebte und wertvolle Bücher schrieb. Obwohl er sein ganzes Leben hindurch von schwacher Gesundheit war, wurde er achtzig Jahre alt. Seine Reliquien wurden später nach Rom überführt. Ein Reliquiar, das seinen Schädel enthält, befindet sich in der Kirche Maria Entschlafen in Moskau. Er war und blieb ein großes und wunder-volles Licht der Orthodoxen Kirche sowohl durch seine Sanftmut und Charakterreinheit als auch durch die unübertroffene Tiefe seines Geistes. Er entschlief im Herrn im Jahr 390.
2. Der gottgeweihte Publios war Senator. Er erkannte das Licht Christi, verließ seine weltlichen Ehren, verteilte seinen Besitz an die Armen und widmete sich dem asketischen Leben in der Nähe seiner Stadt Zeguma am Fluß Euphrat. Er gründete zwei Klöster und entschlief im Jahr 380.
3. Der gottgeweihte Maris zeichnete sich aus durch äußere Schönheit und eine süßklingende Stimme. Er zog sich von der Welt zurück und lebte siebenunddreißig Jahre in einer Hütte in Fasten und Reinigung des Herzens von unreinen Gedanken. Als neunzigjähriger Mann entschlief er im Herrn im Jahr 430.
4. Die hl. Märtyrerin Felicitas und ihre sieben Söhne. Als Christin wurde sie zusammen mit ihren sieben Söhnen unter der Herrschaft des Kaisers Antonios im Jahr 164 zum Tode verurteilt. Sie bat Gott nur, nicht vor ihren Söhnen getötet zu werden, so daß sie ihnen während ihrer Tortur und ihres Todes Mut zusprechen könnte, daß sie Christus nicht verleugneten. Gemäß der Vorsehung Gottes geschah es so. Mit Freude begleitete diese außerordentliche Mutter ihre Söhne einen nach dem anderen, bis sie Zeugin des Todes aller sieben Söhne geworden war. Dann empfing sie selbst mit Dankbarkeit den Märtyrertod. Sie und ihre Söhne erlitten das Martyrium in Rom, wo ihre Reliquien ruhen.
Die heilige Felicitas
Felicitas betete zu Gott:
„Ich habe eine Krone mit sieben Perlen.
In Purpur möchte ich sie kleiden,
Und sie Dir in Purpur schenken,
O lieber Herr, empfange diese Gaben!“
Sieben Söhne, sieben Perlen,
Und purpurrot ist das Blut der Märtyrer.
Das Gebet der Mutter stieg auf
Und wie Weihrauch gelangte es vor Gott.
Der römische Kaiser verurteilte ihre Söhne
Zum grausamen Tod und bitteren Qualen;
Die Mutter folgte freien Willens; alle staunten über sie!
Felicitas ermutigte ihre Söhne:
„Deshalb habe ich euch geboren, meine Kinder,
Deshalb habe ich euch gepflegt,
So daß ich euch Gott zum Geschenk machen kann,
Denn Gott hat euch mir geschenkt.“
Nachdem sie dies gesagt hatte, begann der Henker sein Werk:
Der erste fiel, die Mutter verbeugte sich;
Der zweite fiel, die Mutter verbeugte sich zweimal;
Der dritte fiel, die Mutter verbeugte sich dreimal;
Der vierte fiel – viermal verbeugte sie sich;
Der fünfte fiel, fünfmal verbeugte sie sich;
Der sechste fiel, sechsmal verbeugte sie sich.
Der siebte fiel, siebenmal verbeugte sie sich.
Die Mutter verbeugte sich und dankte Gott.
Das achte Mal verbeugte sie sich für sich selbst,
Und legte ihr Haupt auf den Block.
Das Schwert blitzte auf; sie wurde enthauptet.
Die Mutter küßte ihre Kinder im Paradies.
Es täuschen sich jene, die selbstgefällig behaupten, sie würden die Menschen gut kennen; niemand könne sie betrügen. Wer kann wissen, welche Art Geist im Menschen ist außer dem Einen Gott, der die Geheimnisse des Herzens kennt? Sogar große Heilige irrten sich in Menschen. Zum Beispiel: Der hl. Basileios hielt einen heuchlerischen Häretiker lange Zeit für einen heiligen Menschen und vertei-digte ihn gegen viele Angreifer, bis er am Ende, überzeugt vom Betrug des anderen, bitter enttäuscht war. Der hl. Gregor der Theologe taufte einen Philosophen namens Maximos und liebte ihn so sehr, daß er sein Haus und seinen Tisch mit ihm teilte. Doch dieser Maximos war so gefährlich und listig wie eine Schlange. Nach einiger Zeit gelang es ihm durch Intrigen und Bestechungen, von einigen Bürgern Konstantinopels als Patriarch an Stelle des hl. Gregor anerkannt zu werden. Als nach großer Verwirrung diese Prüfung für den hl. Gregor vorbei war, wurde dieser dafür getadelt, daß er seinen größten Feind in seiner Nähe behalten hatte. „Uns trifft keine Schuld“, erwiderte der Heilige, „wenn wir die Bosheit eines Menschen nicht durchschauen. Gott allein kennt die inneren Geheimnisse des Menschen. Uns aber ist durch das Gesetz geboten, unser Herz mit väterlicher Liebe jedem zu öffnen, der zu uns kommt.“ Der gute, arglose Mensch kann nicht leicht die Bosheit des Boshaften verstehen.
Laßt uns nachdenken über den Herrn Jesus als König:
1. Als Herr der Natur, die Er bezähmt und in Seinen Dienst nimmt;
2. Als Herr über die Dämonen, über Krankheit und Tod;
3. Als Herr des ewigen Reiches der Engel und Heiligen.
Über die Person Christi
Für wen halten Mich die Menschen?
(Mk 8,27)
Schon fast zweitausend Jahre [zur Zeit der Abfassung dieses Textes] sind vergangen, meine Brüder, seit der Herr diese Frage an Seine Jünger richtete. Von damals bis heute wurde diese Frage unablässig an jede Generation gestellt, und jede Generation der Menschen hat irgendeine Antwort darauf gegeben. Die Frage ist die Frage auf Leben und Tod, und die Antwort darauf bringt Leben oder Tod. Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes, antwortete der Apostel Petrus. Und diese Antwort wurde vom Herrn Jesus gebilligt und gelobt.
Für wen halten die heutigen Menschen Christus? Einige würden zusammen mit den Hebräern sagen, er sei ein Gesetzesbrecher und ein selbststilisierter Messias. Andere würden mit Pilatus sagen, daß sie einfach die Wahrheit über diesen Menschen nicht erkennen könnten. Wieder andere würden mit den Aposteln sagen, daß Er der Christus sei, der Sohn des lebendigen Gottes, der Erlöser und Retter der Menschheit von Sünde und Tod: Er, Der auferstanden ist und Auferstehung spendet; Er, Der Leben ist und Leben schenkt. Und wir alle, die wir getauft sind im Namen der Heiligen Dreiheit, stimmen mit den Aposteln und der Heiligen, Apostolischen Kirche überein, die durch die Stimme ihrer Konzilien Christus den Herrn auf solche Weise bekennt.
O Herr, einziggeborener Sohn Gottes, hilf uns, daß wir alle Tage unseres Lebens mit unseren Herzen glauben und mit unseren Lippen Dich als Gottes Kraft und Gottes Weisheit [1 Kor 1,24] beken-nen. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.