02.04.2024

19.03.2024

Gedenken

20. März nach dem Kirchenkalender

Gedenken: hl. Johannes u. a. aus dem Kloster des hl. Sabas des Geheiligten, die mit ihm das Martyrium erlitten († 796); hl. Photina, die Samariterin; sowie ger. Abel, der erste Märtyrer der Menschheit; sieben hll. jungfr. Märtt. v. Amisus (Samsun): Alexandra, Claudia, Euphrasia, Matrona, Juliana, Euphemia u. Theodosia († 310); hl. Martin von Braga in Georgien († 580); hl. Austreigiselis, Bischof von Bourges (Niederlande) († 744); hl. Nikitas der Bekenner, Erzbischof v. Apollonias in Bithynien († 813); Leiden des hl. Evfrosyn v. Blauen See; hl. Neumärt. Myron von Kreta († 1793); hl. Cuthbert v. Lindisfarne († 687); hl. Martin, Bischof von Braga (Spanien) († 579).

1. Die hll. Märtyrer Johannes und andere aus dem Kloster des hl. Sabas des Geheiligten bei Jerusalem. Dieses glorreiche Kloster, das auch heute noch existiert, erhielt den Besuch unseres eigenen serbischen Sava, und mehrere serbische Herrscher ließen ihm Schenkungen zukommen. Oftmals wurde es von brutalen Arabern angegriffen, geplündert und verwüstet. Doch durch göttli-che Vorsehung wurde es stets wiederaufgebaut und ist bis heute erhalten geblieben. Während der Herrschaft von Konstantin und Irene [Konstantin VI. u. seine Mutter Irene] wurde es von Arabern angegriffen und geplündert. Die Mönche wollten nicht fliehen, sondern sagten nach Beratung mit ihrem Abt Thomas: „Wir sind aus der Welt in die Wüste geflohen aus unserer Liebe zu Christus, und es wäre beschämend, wenn wir aus der Wüste aus Furcht vor den Menschen fliehen würden. Wenn wir hier getötet werden, werden wir wegen unserer Liebe zu Christus getötet, um Dessentwillen wir hierhergekommen sind.“ Nachdem sie die Entscheidung getroffen hatten, erwarteten sie die bewaffneten Araber, unbewaffnet wie Schafe vor den Wölfen. Die Araber töteten einige Mönche mit Pfeilen, dann verschlossen sie die Höhle des hl. Sabas. Sie entzündeten ein Feuer, und die in der Höhle befindlichen Mönche erstickten infolge des Rauchs. So starben viele als Märtyrer um Christi willen und wurden ins Reich Dessen hinübergebracht, Den sie geliebt hatten und um Dessen Liebe willen sie umkamen. Sie litten ehrenvoll vor dem Fest der Auferstehung im Jahr 796 in der Zeit der Regentschaft des Kaisers Konstantin und der Kaiserin Helena und Elias, des Patriarchen von Konstantinopel. Über die grausamen Angreifer kam bald die gerechte Strafe. Als sie zu ihren Zelten zurückkehrten, begannen sie untereinander zu streiten und erschlugen sich gegenseitig. Dies geschah im Jahr 796.

2. Die hl. Märtyrerin Photina. Dies war jene Samariterin, die die große Gnade hatte, mit Christus dem Herrn am Jakobsbrunnen in der Nähe von Sychar zu sprechen (Jh 4,4-31). Nachdem sie zum Glauben an den Herrn gekommen war, verkündete Photina das Evangelium zusammen mit ihren beiden Söhnen Viktor und Josis und ihren fünf Schwestern Anatolia, Phota, Photida, Paraskeva und Kyriaka. Sie gingen nach Karthago in Afrika. Dort wurden sie verhaftet und unter der Herrschaft des Kaisers Nero nach Rom gebracht und ins Gefängnis geworfen. Durch Gottes Vorsehung kam Domnina, die Tochter Neros, in Kontakt mit Photina und bekehrte sich zum Glauben. Nach der Gefangennahme litten alle um Christi willen. Photina, die ihre erste Erleuchtung durch das Licht der Wahrheit am Brunnen von Sychar erhielt, wurde nun in einen Brunnen geworfen, wo sie starb und in das ewige Reich Christi einging.

Lobeshymne

Die heilige Photina, die Samariterin

Die Samariterin begegnete Christus am Brunnen
Und wurde vom Licht Christi durch Ihn Selbst erleuchtet.
Unter Nero endete ihr Leben in einem anderen Brunnen,
Und sie übergab ihren Geist Christus Gott, ihrem Herrn.
Ihre glorreichen Söhne waren Viktor und Josia,
Beide erleuchtete ihre heilige Mutter mit Heiligkeit.
Fünf Schwestern litten im Namen Christi,
Wurden mit ihr zum Himmel geführt, um Lohn zu empfangen.
O reuige Photina, wundervoll Leidende,
Jetzt leuchtet dein Antlitz im ewigen Licht.
Nicht einmal Wasser reichtest du dem Erlöser einst,
Doch schließlich vergossest du sogar dein Blut für Ihn.
Einstmals war deine Seele dunkel, als du noch in Samaria warst;
Als du Christin wurdest, leuchtetest du mehr als die Sonnenstrahlen.
In Sychar hast du Christus verkündet mit Furcht,
Im Zentrum von Rom bezeugtest du Ihn mit deinem Tod.
Liebe zerstört jede Furcht und macht den Menschen zum Helden;
O Photina, Liebe verherrlicht dich auf ewig.
Zwei oder drei Rome konnte Nero niederbrennen,
Doch nicht die Seelen der Christen.
Das Gefäß aus Lehm konnte Nero zerschmettern,
Doch über Photinas Geist hatte er keinerlei Gewalt.
O unsterbliche Heilige, hilf uns jetzt
Durch deine Gebete vor dem Thron Christi des Erlösers.

Betrachtung

Gott bestraft die Sünder nicht deswegen, weil es Ihm Genugtuung verschaffen würde, Menschen zu vernichten. Wenn Ihn dies erfreuen würde, hätte Er nicht die Menschen aus dem Nichts erschaffen. Er bestraft Sünder aus wichtigen, nützlichen Gründen, von denen uns zwei offenkundig erscheinen: Erstens, um den Sünder durch die Bestrafung zu bessern und ihn auf den Weg der Rettung zu führen; und zweitens, um andere abzuschrecken, Sünden zu begehen. Der hl. Isaak denkt dasselbe, wenn er sagt: „Ein wirklich Weiser ist wie Gott; denn er bestraft einen Menschen, nicht um Vergeltung für eine Sünde zu üben, sondern entweder, um den Menschen zu bessern, oder um anderen Furcht einzuflößen.“ Ein undisziplinierter junger Mann, der Lästerungen gegen Gott und seine Eltern ausstieß, verlor plötzlich den Verstand. Die ganze Stadt, in der dieser junge Mann lebte, sah darin die Strafe Gottes und geriet in Gottesfurcht. Der junge Mann wurde drei Jahre lang in Gewahrsam gehalten und festgebunden. Doch seine Mutter weinte bitterlich und betete zu Gott für ihren Sohn. In einem Jahr nahm dann die Mutter ihren geistesgestörten Sohn zum Kloster des hl. Vasilij von Ostrog. Nach Gebeten dort wurde der junge Mann geheilt und kam zu sich. Nachdem er bereut hatte, wurde er zu einem vorbildlichen Menschen und wahren Christen.

Zum Nachdenken

Laßt uns nachdenken über den Herrn Jesus, ans Kreuz geheftet:
1. Wie aus Seinen Händen Blut floß und auf die Erde tropfte;
2. Wie das Blut aus Seinen Füßen floß und auf die Erde tropfte;
3. Wie das Blut aus der Wunde unter Seinen Rippen floß und auf die Erde tropfte.

Homilie

Über den Kampf des Lammes mit den Tieren

Sie werden mit dem Lamm Krieg führen,
aber das Lamm wird sie besiegen.
Denn Er ist der Herr der Herren und der König der Könige.
(Offb 17,14)

Wer sagt diese wundervollen Worte? Johannes der Göttliche. Wer ist das Lamm? Christus der Herr. Wer ist der Herr der Herren und der König der Könige? Christus der Herr. Mit wem wird Er Krieg führen und wen wird Er besiegen? Das siebenköpfige Ungeheuer und alle, die von diesem unreinen Tier Macht und Ehre und Reichtum erhalten.
Das Lamm unter Ungeheuern? Und doch sieht der hl. Johannes das Lamm als den Sieger über all diese Tiere. Christus unter Dämonen? Man könnte denken: „Sie werden Ihn verschlingen!“ Doch die von Schrecken erfaßten Dämonen flehen Ihn um Gnade an und fliehen entsetzt vor Ihm. Christus unter Seinen Folterknechten? Man könnte denken: „Sie werden Ihn völlig zunichte machen!“ Doch Er erstand vom Tod und siegte; und sie flohen entsetzt vor Ihm und kamen um. Die Kirche Christi unter den Heiden? Man könnte denken: „Sie werden sie überfluten wie eine Welle eine kleine Insel.“ Doch die heidnischen Reiche versanken und fielen; die Kirche aber blieb, wuchs und schritt voran. Der christliche Glaube inmitten trockener Philosophen und Theoretiker? Man könnte denken: „Sie werden ihn widerlegen und aus der Welt beseitigen!“, doch statt dessen treiben sie einander in die Lüge und verfolgen sich gegenseitig, während der Glaube Christi Menschen gerettet hat. Fröm-migkeit inmitten jener, die Gott lästern und verleugnen? Man könnte denken: „Sie werden sie beschmutzen!“ Doch statt dessen sind sie in ihrem eigenen Schmutz erstickt, und die Frömmigkeit bewahrte sich in unbefleckter Reinheit. Christliche Sanftmut und die Gabe der Tränen inmitten von Gewalt und Verführung? Man könnte denken: „Sie wird vor Hunger sterben!“ Nichtsdestotrotz geht sie gesättigt einher, während die Gewaltherrscher und Verführer an Hunger sterben. Das Lamm unter den wilden Tieren! Und doch ist das Lamm der Sieger.
O Sanftmütiger und Gütiger Herr, Lamm Gottes voller Liebe, durchdringe auch uns mit Deiner Sanftmut und Güte, damit auch wir an Deinem Sieg teilhaben. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewig-keit. Amen.       

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02.04.2020
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Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).