06.03.2024

22.02.2024

Gedenken

21. Februar nach dem Kirchenkalender

Gedenken: hl. Zacharias, Patriarch von Jerusalem († 632); hl. Timotheos von Symbola in Bithynien († 795); hl. Eustatios, Erzbischof von Antiochia († 345); hl. Johannes III. Scholastikos, Patriarch von Konstantinopel († 577); sowie hl. Hieromärt. Severian, Bischof von Skythopolis († 452); hl. Märt. Germanus von Granfelden im Bistum Basel († 675); hl. Georg, Bischof v. Amestris am Schwarzen Meer († ca. 805). Kozelščansker Ikone der Allerheiligsten Gottesmutter.

1. Der hl. Zacharias, Patriarch von Jerusalem. Während der Regentschaft des griechischen Kaisers Heraklios griff der persische Herrscher Chozroes im Jahr 614 Jerusalem an. Chozroes plünderte die Stadt, raubte das Verehrungswürdige Kreuz [Christi], brachte es nach Persien und nahm eine riesige Zahl von Christen gefangen. Unter ihnen war Patriarch Zacharias. Die Hebräer halfen Chozroes, den Christen Böses anzutun. Von allen anderen Grausamkeiten abgesehen, sei hier nur eine erwähnt: Die Hebräer erwarben von Chozroes 90.000 Christen als Sklaven und ermordeten sie alle. Der betagte Patriarch Zacharias blieb vierzehn Jahre in Gefangenschaft. Viele Wunder geschahen in Persien durch das Verehrungswürdige Kreuz, so daß sogar die Perser sagten: „Der Gott der Christen kam nach Persien.“ Später zwang Heraklios den persischen Kaiser, das Verehrungswürdige Kreuz zusammen mit dem Patriarchen und den verbliebenen Gefangenen nach Jerusalem zurückzubrin-gen. Kaiser Heraklios selbst trug das Kreuz auf seinen Schultern in die Heilige Stadt. Der hl. Zacharias verbrachte seine verbliebenen Tage in Frieden und nahm seine Wohnstatt ein beim Herrn im Jahr 631. Ihm folgten Patriarch Modestios und dann der hl. Sophronios (11. März) auf den Thron.

2. Der gottgeweihte Timotheos war ein Klausner an einem Ort namens Symbola auf der asiatischen Seite des Berges Olymp. In seiner Jugend trat Timotheos in ein Kloster ein, wurde zum Mönch geweiht und verbrachte sein Leben bis ins hohe Alter in Fasten, Gebet, Nachtwachen und unablässiger Arbeit. Er blieb sein ganzes Leben lang rein und keusch. Den Reinen und Keuschen schenkt Gott Gewalt über die bösen Geister, und diese schenkte Er auch Timotheos. Durch seine Mühen um die Rettung seiner Seele gelang es dem hl. Timotheos, sich ein schönes Haus für den Heiligen Geist zu bauen. Dieser heilige Mann entschlief im Jahr 795.

3. Der hl. Eustatios, Erzbischof von Antiochia, war ein großer Eiferer und Verteidiger der Orthodoxie. Als ein solcher trat er besonders beim Ersten Ökumenischen Konzil [Nikäa 325] in Erscheinung, wo er geistreich und systematisch die Lehre des Arius widerlegte. Mit den anderen Heiligen Vätern bekannte Eustatios korrekt, daß Jesus Christus als Sohn Gottes dem Vater und dem Heiligen Geist gleich ist gemäß Seiner göttlichen Hypostase. Nach dem Tod des Kaisers Konstantin gewannen die Arianer wieder an Übergewicht und begannen die Orthodoxen bitter zu verfolgen. Der hl. Eustatios wurde von seinem Thron vertrieben und ins Exil geschickt, zuerst nach Thrakien, danach nach Makedonien. Eustatios hatte viel und lange zu dulden, bis er am Ende seine heilige Seele im Jahr 345 Gott übergab.

4. Der hl. Johannes III. Scholastikos, Patriarch von Konstantinopel. Er war Anwalt und wurde zum Priester geweiht, danach wurde er Patriarch von Konstantinopel im Jahr 565. Er stellte Kanones zusammen, die in den Nomokanon aufgenommen wurden. Zu seiner Zeit wurden der göttliche Hymnos, die Cherubim-Hymne wie auch das Gebet vor der Heiligen Kommunion „Zu Deinem heiligen Abendmahl“ in die Heilige und Göttliche Liturgie aufgenommen.    

Lobeshymne

Das Ehrwürdige Kreuz

Das rettende  Holz des Kreuzes, mit Blut bedeckt,
Lag wie in einem Grab lange Zeit, von Dunkelheit umhüllt!
Drei Tage in der Dunkelheit wohnte der Held, Der an dir hing;
Du aber lagst dreihundert Jahre unter der Erde.
Als der Herr die Ahnen aus dem Hades befreit hatte, erstand Er,
Und als die Freiheit für die Kirche herrschte, erstandest du.
Der Herr blieb eine Weile noch auf der Erde;
Bei den Gläubigen bliebst du eine Zeitlang, zeigtest dich,
Bis du recht geholfen hattest, den Glauben zu stärken,
Bis sich jeder mit dem Kreuzeszeichen zu bezeichnen verstand,
Bis die Getauften durch ihr Gewissen die Kraft des Kreuzes erkannten –
Auf diese Weise hast du deinen Dienst ruhmvoll beendet.
Tausend Zeiten kommen und vergehen; doch noch immer
Sind dein Bild, deine Kraft unvergänglich.
Die Gläubigen beten vor dem Ehrwürdigen Kreuz zu Christus Gott:
Durch Dein Ehrwürdiges Kreuz heile alle Qualen, heile allen Schmerz.   

Betrachtung

Was ist Wahrsagerei? Es gibt drei Arten von Glauben, die aus Wahrsagerei entstehen: Glaube an den blinden Zufall, an tote Dinge und an die absolute Macht der Geister der Finsternis. Durch Wahrsagerei werden Ereignisse vorhergesagt, die Kräfte der Dinge unterschieden, und die Geister der Finsternis werden angerufen. Kein anderer Glaube hat die Wahrsagerei so sehr verdammt wie das Christentum. Kein anderer Glaube, außer dem Christentum, ist von Wahrsagerei frei und rein. Andere Religionen sind mehr oder weniger von Wahrsagerei durchsetzt, und einige bestehen sogar völlig daraus. Wahrsagerei bedeutet, den Menschen niedrigeren Dingen und Wesen, die tiefer stehen als der Mensch, zu unterwerfen. Von daher kann man die Wahrsagerei als einen Glauben an die Dunkelheit bezeichnen. Daher sagt der Apostel Paulus: Gottlose Altweiberfabeln weise zurück; übe dich in der Frömmigkeit! (1 Tim 4,7)
Das Christentum ist ein Glaube des Lichts in zweierlei Hinsicht: Erstens, indem er den Menschen über den Zufall erhebt, über alle anderen Geschöpfe und über die Geister der Finsternis; und zweitens, indem er den Menschen der Macht des lebendigen, weisen und allmächtigen Gottes unterstellt. Es gibt den allsehenden Gott, und deshalb gibt es den blinden Zufall nicht. In der geisti-gen Einheit mit diesem allsehenden und lebendigen Gott kann der Mensch über alle anderen Geschöpfe erhoben und stärker werden als alle Geister der Finsternis.

Zum Nachdenken

Laßt uns nachdenken über den Herrn Jesus im Gespräch mit dem reichen Jüngling (Lk 18,18):
1. Wie der reiche Jüngling nach Rat suchte, aber nicht bereit war, ein Opfer zu bringen;
2. Wie ihm der Herr zeigte, daß der Weg des Opfers notwendig ist, um das ewige Leben zu erlangen;
3. Wie der Jüngling traurig fortging, weil er nicht von seinem Besitz lassen wollte.

Homilie

Über Fasten und Gebet

Diese Art kann nur durch Gebet und Fasten ausgetrieben werden. (Lk 9,29)

Dies ist das rettende Rezept des großen Arztes der Seelen der Menschen. Es ist ein geprüftes und bewährtes Medikament. Es gibt keine andere Arznei gegen Wahnsinn. Und was ist diese Krankheit? Es ist die Anwesenheit und Herrschaft eines bösen Geistes im Menschen, eines gefährlichen bösen Geistes, der die völlige Zerstörung des Leibes und der Seele des Menschen anstrebt. Das Kind, das der Herr von dem bösen Geist befreite, war von diesem bösen Geist zuweilen ins Feuer und zuweilen ins Wasser geworfen worden, um es umzubringen.
Wenn ein Mensch über Gott nur philosophiert, ist er schwach und gegenüber dem bösen Geist völlig hilflos. Ein böser Geist verspottet die schwächliche Klügelei dieser Welt. Doch sobald ein Mensch mit Fasten und Beten beginnt, wird der böse Geist von unbeschreiblicher Furcht erfüllt. Er kann den Wohlgeruch des Gebets und des Fastens nicht ertragen. Der frische, göttliche Duft erstickt ihn und schwächt ihn bis zum Punkt völliger Hilflosigkeit. Bei einem Menschen, der nur über den Glauben philosophiert, ist viel Platz für Dämonen vorhanden. Aber bei jenem Menschen, der ernsthaft zu Gott zu beten und mit Geduld und Hoffnung zu fasten beginnt, bleibt nur wenig Raum für den Dämon übrig, und er muß vor einem solchen Menschen fliehen. Gegen gewisse körperliche Krankheiten gibt es nur ein Medikament. Doch gegen die schlimmste Krankheit der Seele gibt es zwei Medikamente, die gleichzeitig angewandt werden müssen: Fasten und Beten. Die Apostel und Heiligen fasteten und beteten zu Gott, und dadurch hatten sie Macht über die bösen Geister.
O Gütiger Herr, unser Heiler und Helfer gegen alle Krankheiten, stärke uns durch die Kraft Deines Heiligen Geistes, so daß wir fähig werden, Dein rettendes Rezept über das Fasten und Beten anzuwenden – um unserer Rettung und um der Rettung unserer Nächsten willen.
Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.    

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06.03.2020
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Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).