03.01.2024

21.12.2023

Gedenken

21. Januar nach dem Kirchenkalender

Gedenken: hl. Märtyrerin Juliana und 630 Märtyrer mit ihr († 304); hl. Petr der Wundertäter, Metropolit von Rußland († 1326); hl. Märtyrer Themistokles († 251); sowie hl. Makarios der Faster, Abt v. Chachuli (11 Jh.); hl. Iuliana, Fürstin v. Vjazma († 1406); hl. Prokopij von Vjatka, Narr in Christo († 1677); hl. Filaret, Metropolit v. Kiev († 1857); hl. Hieroneumärt. Nikita, Bischof v. Belev († 1938).

1. Die hl. Märtyrerin Juliana und 630 Märtyrer mit ihr. Diese glorreiche Jungfrau und Märtyrerin hatte heidnische Eltern in Nikomedia. Als sie die Predigt des Evangeliums hörte, wandte sie sich von ganzem Herzen Christus zu und begann, in ihrer Lebensführung die Gebote des Herrn genau einzuhalten. Eleusius, ein Senator, war ihr Verlobter. Um sich von ihm zu lösen, sagte ihm Juliana, sie würde ihn nur heiraten, wenn er Gouverneur jener Stadt würde. Sie schlug ihm dies vor, da sie dachte, dieser junge Mann würde niemals eine solch hohe Stellung erreichen. Dennoch bemühte sich Eleusius und gewann durch Schmeichelei und Bestechung den Posten des Gouverneurs von Nikomedia. Juliana bekannte ihm daraufhin, sie sei Christin und könne ihn nicht heiraten, solange er nicht denselben Glauben annehme. Sie sagte: „Was nutzt es uns, uns körperlich zu vereinigen, doch geistig getrennt zu sein?“ Darüber erbost, denunzierte Eleusius sie bei ihrem Vater. Der erzürnte Vater beschimpfte sie, schlug sie und übergab sie dann dem Gouverneur zur Folter. Dieser befahl, sie grausam zu schlagen und ins Gefängnis zu werfen, blutend und voller Wunden. Doch der Herr heilte sie im Gefängnis, und sie erschien vor dem Statthalter völlig unversehrt. Er warf sie dann in einen Glutofen, doch die Hitze verbrannte sie nicht. Viele, die das sahen, kamen zum Glauben an Christus Gott. Fünfhundert Männer und einhundertdreißig Frauen wurden bekehrt. Der Gouver-neur verurteilte sie dann alle zum Tode und befahl, sie zu enthaupten. So gelangten ihre Seelen ins Paradies. Dann befahl der boshafte Gouverneur, auch die hl. Juliana zu enthaupten. Mit freudigem Geist ging Juliana zum Richtplatz, betete zu Gott auf ihren Knien und legte ihr Haupt auf den Block. Ihr Kopf wurde abgetrennt, und ihre Seele ging in das Reich des ewigen Lichts Christi im Jahr 304. Eleusius traf bald die Strafe Gottes: Beim Segeln zerbrach sein Schiff, und er stürzte ins Wasser. Doch er fand dort nicht den Tod, sondern schwamm auf eine Insel, wo ihn Hunde in Stücke rissen und verschlangen.

2. Der hl. Petr (Peter) der Wundertäter, Metropolit von Rußland, wurde in der Provinz Volhynien geboren und trat im Alter von zwölf Jahren in ein Kloster ein. Er war ein wundervoller Asket und Ikonograph. Er gründete ein Kloster am Fluß Rata und wurde sein Abt. Gegen seinen Willen wurde er zum Metropoliten von Kiev gewählt und in Kiev von Patriarch Athanasios geweiht. Als Metro-polit erduldete er viel durch Neider und Häretiker. Er leitete die Kirche achtzehn Jahre als guter und eifriger Hirte. Noch zu Lebzeiten errichtete er eine Krypta für sich in der Kirche des Entschlafens der Gottesmutter, wo seine heiligen und wundertätigen Reliquien auch heute noch ruhen. Er entschlief im Jahr 1326 und ging hinüber in seine wahre Heimat.

3. Der hl. Märtyrer Themistokles. Der junge Themistokles war Hirte und hütete Schafe auf einer Weide nahe der Stadt Myra in Lykien. Zu jener Zeit suchten die Christenverfolger den hl. Diosko-rides, und sie stießen auf einer Wiese auf Themistokles. Sie fragten ihn, ob er denjenigen, den sie suchten, gesehen habe und wisse, wo er sich verberge. Themistokles, obgleich er es wußte, teilte es ihnen nicht mit, sondern bekannte sich stattdessen selbst als Christ. Er wurde gemartert und ent-hauptet zur Zeit des Kaisers Decius im Jahr 251.

Lobeshymne


Die Mutter des heiligen Petr, des Metropoliten von Moskau

Als die glorreiche Mutter des heiligen Petr
mit diesem schwanger war, träumte sie
Und sah in jenem Traum,
Daß sie ein Lamm hielt in ihren Händen:
Mit schlanken Hörnern, ein Lamm, ganz weiß.
Zwischen den Hörnern des Lammes war ein wunderschöner Baum,
Und am Baum gab es duftende Blüten,
Und duftende Früchte umgaben die Blüten.
Die Zweige des Baumes waren mit Kerzen geschmückt,
Glühenden Kerzen wie leuchtende Sterne,
Duftend mit himmlischem Wohlgeruch.
Wundervoll verwirklichte sich der Traum der Mutter:
Das sanfte Lamm stellte vorab Petr dar,
Die Hörner – Petrs Tapferkeit,
Der wunderschöne Baum – die Seele des Heiligen,
Die vielfarbigen Blumen – die Vielfalt seiner Tugenden,
Die Früchte – seine Werke der Barmherzigkeit,
Die glühenden Kerzen – seinen Glauben und sein Gebet.
Das, was der Mutter in diesem Bild offenbart wurde,
Bewahrheitete sich an Petr.  

Betrachtung

Wer nach dem Reich Christi strebt, wird Hindernissen begegnen, und diese Hindernisse sind vielfältig und verschiedenartig. Besonders gefährlich sind die bösen Schliche der Dämonen. Daher muß jeder Mensch, der eifrig um das Reich Gottes bemüht ist, auf der Hut sein, nicht jede leuchtende Vision aus der anderen Welt für eine göttliche Offenbarung zu halten. Daß der Widersacher als Engel des Lichts erscheint, zeigt sich im Leben der hl. Märtyrerin Juliana. Als diese heilige Jungfrau im Gefängnis lag, erschien ihr der Widersacher im engelhaften Licht und riet ihr, den Götzen zu opfern und so die Foltern zu vermeiden. Die erschrockene Juliana fragte: „Wer bist du?“ Der Widersacher erwiderte: „Ich bin ein Engel Gottes. Gott ist sehr besorgt um dich, und daher hat Er mich mit der Botschaft gesandt, daß du dem Statthalter gehorchen sollst, damit dein Leib nicht mit Wunden übersät wird. Der Herr ist gnädig, und Er wird dir wegen der Schwäche deines unver-wundeten Leibes vergeben.“ Die Märtyrerin war entsetzt und verwirrt durch diese Worte, und sie fiel im Gebet unter Tränen zu Boden. Sie bat Gott, ihr zu zeigen, wer das sei, der zu ihr gesprochen hatte. Da hörte sie eine Stimme vom Himmel: „Sei tapfer, Juliana; Ich bin mit dir und gebe dir Macht und Gewalt über den, der zu dir gekommen ist, und dadurch wirst du wissen, wer er ist.“ Und der Teufel wurde gebunden und gezwungen zu offenbaren, daß er derselbe war, der Eva im Paradies in Versuchung geführt hatte, der Kain eingegeben hatte, Abel zu erschlagen; und Herodes, die Kinder in Bethlehem zu töten; den Hebräern, Stephanus zu steinigen; Nero, Petrus umgekehrt zu kreuzigen und Paulus zu enthaupten, und so fort. Auf diese Weise überließ sich die heilige Jungfrau, durch Gottes Kraft gestärkt, nicht der Täuschung durch den bösen Geist, sondern überwand ihn durch ihr wachsames und eifriges Gebet.

Zum Nachdenken

Laßt uns nachdenken über Davids Reue:
1. Wie David nicht sündigte, als er ein Hirte und einfacher Mann war;
2. Wie er gegen Gott sündigte, nachdem er König geworden war;
3. Wie er seine Sünde erkannte, sie bekannte und bitter bereute.

Homilie

Über den Propheten Elias

So wahr der Herr, der Gott Israels lebt, in Dessen Dienst ich stehe: In diesen Jahren sollen weder
Tau noch Regen fallen, es sei denn auf mein Wort hin.
(1 Kön 17,1)

Der Klang dieser Worte ist für jeden sterblichen Menschen furchterregend, denn ein Mensch sprach sie, ein Mensch wie wir (Jak 5,17). Nun fragt euch selbst, wie ein sterblicher Mensch die Himmel verschließen kann, so daß es nicht mehr regnet. Doch fragt euch selbst auch, wie ein sterblicher Mensch die Himmel öffnen und Regen auf den vertrockneten Boden herabfallen lassen kann. Wir wissen jetzt, daß Gott die Himmel auf die Gebete von Menschen öffnen und Regen spenden wird. Alles, was ihr im Gebet erbittet, werdet ihr erhalten, wenn ihr glaubt (Mt 21,22), sprach unser Erlöser. Wie Moses mit lebendigem Glauben und Gebet mächtige Wunder in Ägypten und in der Wüste vollbrachte, wie Josua, der Sohn des Nun, die Sonne in ihrem Lauf anhielt, so verschloß und öffnete auch Gottes Prophet Elias die Himmel, rief Feuer vom Himmel herab und erwirkte viele andere mächtige und furchterregende Wunder, alle durch Glauben und Gebet. Gott gab Elias die Macht, solche Wunder zu vollbringen, denn Elias eiferte um die Ehre Gottes und nicht um seine eigene Ehre. Mit Eifer bin ich für den Herrn, den Gott der Heerscharen, eingetreten (1 Kön 19,14). Dieser Mann Gottes erstrebte nichts für sich selbst, sondern alles für Gott. Gott war alles für ihn: alle Ehre, alle Stärke, alles Gute. Daher krönte ihn Gott mit unsterblicher Herrlichkeit, furchterregender Macht und Gütern, die nicht zerfallen und nicht verwesen (Mt 6,20). Deshalb ließ Gott Elias nicht sterben, sondern nahm ihn auf in den Himmel wie Enoch. Der heilige Elias hatte eine Seele, die so rein wie der Morgentau war, einen Leib, so keusch wie der eines Kindes, und ein Herz und einen Geist, so unbefleckt wie der eines Engels Gottes, und daher war und blieb er ein Gefäß der Macht Gottes. Daher vollbrachte er Wunder und bewirkt sie auch heute.
O Lebendiger Gott, Du Gott Deines heiligen Propheten Elias, Der Du uns durch die Taufe Deine heilige Gnade gebracht hast, entflamme uns mit der Gnade und dem Eifer Deines heiligen Propheten. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.   

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03.01.2020
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Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).