26.09.2024

13.09.2024

Gedenken

13. September nach dem Kirchenkalender

Gedenken: Weihe der Auferstehungskirche in Jerusalem im Jahre 335; hl. Märtyrer Kornelius der Hauptmann; hll. Märtyrer Makrobios und Gordian († 320); hl. Märtyrerin Ketevan, Königin von Georgien († 1624); hl. Hierotheos vom Iveron-Kloster († 1745); sowie hl. Märt. Straton v. Nikomedia (3. Jh.); hll. Märtt. Chronides, Leontios und Serapion von Alexandria († 237) ; hl. Märt. Seleukos in Galatea († 320); hl.. Märtt. Elias, Zotikos, Lukian, Valerian, Petros v. Atroe († 320); hl. Johannes von Prislop (Rumänien) (15. – 16. Jh.); hl. Kornelij von Padan-Olonec, Schüler des hl. Alexander von Svir und mit ihm hll. Dionysij und Misael (16. Jh.); hl. Basileios von Iberia; hl. Amatus v. Remiremont, Vogesen († ca. 628).

1. Die Weihe der Kirche der Auferstehung Christi. Als die hl. Kaiserin Helena das Kreuz unseres Herrn in Jerusalem gefunden hatte, blieb sie einige Zeit in der Heiligen Stadt und baute Kirchen in Gethsemane und Bethlehem und auf dem Ölberg, wie auch an anderen Orten, die durch das Leben und Wirken unseres Herrn Jesus Christus bekannt waren. Auf Golgotha, wo sie das Ehrwürdige Kreuz gefunden hatte, begann sie den Bau einer riesigen Kirche. Diese Kirche sollte die Schädelstätte umfassen, wo der Herr gekreuzigt wurde, aber auch den Ort, an dem Er bestattet wurde. Die heilige Kaiserin wollte den Ort Seines Leidens und den Ort Seiner Herrlichkeit unter demselben Dach einen. Doch Helena entschlief im Herrn, bevor der Bau dieser majestätischen Kirche vollendet war. Zur Zeit der Fertigstellung feierte Konstantin den dreißigsten Jahrestag seiner Herrschaft. So wurden die Weihe der Kirche und das Jubiläum des Kaisers am selben Tag begangen, am 13. September 335. Ein lokales Bischofskonzil fand am selben Tag in Tyros statt. Diese Bischöfe und viele andere kamen nach Jerusalem zur feierlichen Weihe der Kirche der Auferstehung des Herrn. Es wurde festgelegt, daß dieser Tag – ein Tag des Sieges und Triumphs der Kirche Christi – jedes Jahr in feierlichem Gedenken gewürdigt werde.

2. Der hl. Hieromärtyrer Kornelius der Hauptmann (Centurion) war ein römischer Offizier in Cäsarea in Palästina. Infolge einer himmlischen Offenbarung taufte ihn der hl. Apostel Petrus (Apg 10,1). Er war der erste unter den Heiden, der in Gottes Kirche eintrat. Bis dahin dachten einige, die Kirche sei nur für die Hebräer und jene, die von den Hebräern die Beschneidung empfingen. Als Kornelius getauft worden war, verließ er alles und folgte dem Apostel. Später weihte ihn Petrus zum Bischof und schickte ihn in die heidnische Stadt Skep, wo der hl. Kornelius viele Demütigungen und Qualen um Christi willen erlitt. Er zerstörte dort auch durch Gottes Kraft den Tempel des Apollo und taufte Fürst Dimitrios und mit ihm 277 andere Heiden. Von Gott im voraus über den Tag seines Todes unterrichtet, rief Kornelius alle Christen zusammen, beriet sie, betete zu Gott für sie und übergab seine Seele im hohen Alter friedvoll dem Herrn. Im Lauf der Zeit wurde sein Grab vernach-lässigt und geriet in Vergessenheit; doch der Heilige erschien Silvanus, dem Bischof von Troas, und zeigte es ihm. Dann gebot er, dort eine Kirche zu errichten. Der Bischof führte dies aus mit Hilfe von Eugenios, einem reichen Bürger. Viele Wunder sind durch die Reliquien des hl. Kornelius gesche-hen.

3. Die hll. Märtyrer Makrobios und Gordian waren aus Pamphlagonien. Sie begannen als kaiser-liche Adjutanten, doch als sie sich als Christen bekannten, verbannte sie der Kaiser nach Skythien. Dort wurden sie an einem Ort namens Neu Donau im Jahr 320 ins Feuer geworfen.

4. Die hl. Märtyrerin Ketevan war Königin von Kacheti [in Georgien]. Sie erlitt das Martyrium als Christin unter Schah Abbas I. im Jahr 1624. Auf Befehl des Schahs wurde ihr ein rotglühender Kessel auf den Kopf gestülpt. Ihr Sohn Teimuraz, der König von Georgien, legte ihre Reliquien nieder unter dem Altar der Kirche von Alaverdi in Georgien.

5. Der gottgeweihte Hierotheos wurde auf dem Peloponnes im Dorf Kalamata geboren. Er widmete sich dem asketischen Werk im Kloster Iveron auf dem Heiligen Berg. Er zeichnete sich aus durch große weltliche Bildung und strenge monastische Askese. Er strebte danach, die Regel des hl. Arsenios zu erfüllen: „Im Verlauf von vierundzwanzig Stunden ist eine Stunde Schlaf ausreichend für einen Mönch.“ Hierotheos entschlief in Frieden im Jahr 1724 auf der Insel Varos. Seine Reliquien sind wundertätig. Von diesen Reliquien ist sein Schädel im Kloster Iveron aufbewahrt. Als eine blinde Frau in Konstantinopel seine heiligen Reliquien berührte, erhielt sie ihr Sehvermögen zurück.

Lobeshymne

Der heilige Hieromärtyrer Kornelius der Hauptmann

Wundervoller Kornelius, fromm im Empfinden,
Doch schlicht heidnisch gesinnt,
Gefiel Gott, da er viele Almosen gab.
Gott der Allerhöchste sandte ihm einen mächtigen Engel.
Ein Engel grüßte ihn, und ein Apostel taufte ihn,
Und so wurde er unter die Gläubigen gezählt.
Der erste Heide, der in die Kirche eintrat,
Bekannte Christus mit seinem ganzen Haus.
Doch für ihn war die Taufe allein nicht genug;
Er wurde ein Apostel, schloß sich dem Apostel Gottes an.
Um anderen zu helfen und sie zu retten,
Nahm Kornelius die größten Mühen auf sich.
Er erstaunte die Menschen durch mächtige Wunder,
Taufte den Fürsten und Hunderte von Menschen.
Als er die Süße Christi erfahren hatte, verließ er sein Zuhause,
Und für Christus wurde er in den Martern verherrlicht.
Wegen der Mühen und Martern in diesem Leben
Empfängt er nun seinen Lohn im Reich Christi.
Heiliger Kornelius, hilf uns jetzt
Durch deine Gebete vor dem Ewigen Richter.

Betrachtung

Was geschieht mit den Verfolgern der Kirche Christi? Fragt Saulus, den Verfolger der Kirche, was ihm widerfuhr. Es ist schwer, gegen den Stachel auszuschlagen, sprach der Herr zu Saulus, und Saulus wurde getauft und wurde zu Paulus (Apg 9,5; vgl. 26,14). Was widerfuhr Herodes, dem ersten Christenverfolger? Was geschah mit Julian dem Apostaten? Sie starben einen bösen Tod, und ihr Kampf gegen Christus zerging wie Rauch ins Nichts. Und so war es im Verlauf der ganzen Geschichte: Einige Verfolger wurden Christen und andere nahmen ein böses Ende. Die Anstren-gungen, die die einen wie die anderen gegen das Christentum unternahmen, lösten sich wie Rauch ins Nichts auf. Kaiser Hadrian meinte, als er Jerusalem angriff, sich nicht nur an den Hebräern, sondern auch an den Christen rächen zu müssen; er machte keinen Unterschied zwischen ihnen. Er zerstreute die Hebräer in der ganzen Welt und baute an der Stelle, an der Salomos Tempel gestanden hatte, einen Götzendiensttempel. Auch gab er Jerusalem einen anderen Namen: Aelia, nach seinem eigenen Namen, und verbot jedem, diese Stadt Jerusalem zu nennen. Er errichtete einen Tempel auf Golgotha für die schändliche Venus, einen Tempel für Zeus über dem Grab des Herrn und einen Tempel für Adonis in Bethlehem. Wie schmerzlich muß das für die Christen der damaligen Zeit gewesen sein, als sie sahen, daß ihre heiligen Stätten auf solche Weise geschändet wurden! Doch was geschah am Ende? Kaiser Hadrian starb einen bösen Tod, und die heidnischen Tempel wurden unter Kaiserin Helena und Kaiser Konstantin niedergerissen, die an deren Stelle herrliche Kirchen errichteten, die bis zum heutigen Tag dort stehen. Es ist schwer, gegen den Stachel auszuschlagen. O welch hoffnungslose Verzweiflung ist das Los all derer, die gegen Christus kämpfen!

Zum Nachdenken

Laßt uns nachdenken über die vergeblichen Mühen, die Menschen im Gegensatz zum Willen Gottes unternehmen (1 Kön 12):
1. Wie zehn Stämme abfielen und Salomos Diener zum König erhoben wurde;
2. Wie Rehabeam seine Armee darauf vorbereitete, gegen Jerobeam Krieg zu führen;
3. Wie ihn Gott vom Krieg abhielt, indem Er durch Seinen Propheten sprach: Ihr sollt nicht gegen eure Brüder kämpfen; denn von Mir ist es so gefügt worden.

Homilie

Wie die Welt einen Zeugen ihrer Sünde haßt

Euch kann die Welt nicht hassen, Mich aber haßt sie. (Jh 7,7)

Warum haßt die Welt Christus, den Herrn? Der Herr Selbst erklärt dies sogleich: Denn Ich bezeuge vor ihr, daß ihre Werke böse sind. Die Menschen hassen keinen so sehr wie den Zeugen ihrer Sünde; denn die großen Missetaten dieser Welt werden in der Nacht vollbracht, im Finstern. Und sieht Gott etwa nicht in der Nacht, in der Dunkelheit? Natürlich, Gott sieht; doch die Missetäter sehen Gott nicht. Wenn ein solcher Mensch einen gewissen Glauben an Gott hat, denkt er in seinem Mangel an Einsicht, daß die Dunkelheit ein Vorhang zwischen den Menschen und Gott sei. Der Herr Christus Selbst offenbart klar, daß Gott allsehend ist und keinerlei Dunkelheit Sein Auge am Sehen hindern kann. Er Selbst sah Menschen von fern wie Nathanael unter dem Feigenbaum. Er sah eine Eselin mit ihrem Füllen in einem anderen Dorf. Räumliche Entfernung behinderte Seine Sicht nicht. Er sagte den Verrat des Petrus voraus, den Betrug des Judas, Seinen eigenen Tod und Seine Auferstehung, die Zerstörung von Jerusalem, die ewige Natur Seiner Kirche, die Leiden Seiner Anhänger und die Dinge, die am Ende der Welt geschehen werden. Zeitliche Entfernung behinderte Seine Sicht nicht. Aber warum dies alles aufzählen? Was ist verborgener als das Herz des Menschen? Ist nicht das Herz unter einer dicken Decke aus Fleisch versteckt? Sind die Gedanken des Herzens nicht tiefer verborgen als das Herz selbst? Doch Er schaut in die Dunkelheit des menschlichen Herzens und liest darin dessen Gedanken: Was sinnt ihr Böses in euren Herzen? Ist es denn überraschend, meine Brüder, daß ein solcher Zeuge von denen gefürchtet wird, die Böses denken oder tun? Ist es erstaunlich, daß die Übeltäter Ihn fürchteten?
Euch kann die Welt nicht hassen. Wen? All jene, die an der bösen Welt teilnehmen und die es aufgrund dieser Teilnahme nicht wagen, gegen die Welt Zeugnis abzulegen. Jene, die Menschen fürchten, wie können sie gegen Menschen Zeugnis ablegen? Jene, die den Ruhm der  Menschen suchen, wie können sie es wagen, das Mißfallen der Menschen auf sich zu nehmen?
O meine Brüder, es ist besser für uns, wenn uns die Welt haßt, aber Christus uns liebt, als wenn uns die Welt liebt und uns rühmt, Christus hingegen Sein Angesicht von uns abwendet und spricht: Ich kenne euch nicht. Wenn uns die Welt haßt, laßt uns der Worte des Erlösers gedenken: Dann wißt, daß sie Mich schon vor euch gehaßt hat (Jh 15,18).
O gesegneter Herr, Du Quelle jeglichen Segens, stärke unsere Herzen, damit wir uns nicht fürchten mögen, wenn uns die Welt haßt. Du allein segne und liebe uns, gütiger Erlöser. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.

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26.09.2020
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Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).