09.05.2024

26.04.2024

Gedenken

26. April nach dem Kirchenkalender

Gedenken: hl. Hieromärtyrer Basileios, Bischof von Amasea († 322); hl. Janićije (Ioannikios, Ioannikije, Joanikije) von Devič († 1430); hl. Stefan von Perm († 1396); sowie hl. Jungfrau Glaphyra v. Nikomedia († ca. 322); hll. Andreas und Anatol, Schüler d. hl. Euthymios des Großen; hl. Kaladion v. Zypern; hl. Georg v. Zypern.

1. Der hl. Hieromärtyrer Basileios, Bischof von Amasea. Licinius, Konstantins Schwager, mit dessen Schwester er verheiratet war, gab gegenüber dem großen Kaiser vor, Christ zu sein. Als er vom Kaiser die Machtbefugnis erlangt hatte, über den ganzen Osten zu herrschen, begann er zuerst im geheimen, später offen, die Christen zu verfolgen und die Götzenkulte zu fördern. Seine Frau war darüber sehr bekümmert, doch sie konnte ihren Gemahl nicht von dieser Schändlichkeit abbringen. Licinius ergab sich dem Götzendienst und auch rückhaltlos den Leidenschaften, doch vor allem der Untreue gegenüber seiner Frau. Während eines Anfalls dieser unreinen Leidenschaften wollte Licinius die Jungfrau Glaphyra schänden, die im Dienst der Kaiserin stand. Glaphyra beklagte sich bei der Kaiserin, und diese schickte sie heimlich vom Kaiserhof von Nikomedia in die Provinz Pontos fort. Die Jungfrau Glaphyra traf in der Stadt Amasea ein und wurde herzlich von Bischof Basileios und anderen Christen empfangen. Glaphyra war voller Freude darüber, daß Gott ihre Jungfräulichkeit bewahrt hatte und schrieb diesbezüglich an die Kaiserin. Die Kaiserin freute sich ebenso und sandte Geld an die Kirche in Amasea. Doch ein Brief von Glaphyra, der an die Kaiserin gerichtet war, fiel in die Hände des Eunuchen des Kaisers, der ihn Kaiser Licinius zeigte. Der Kaiser erfuhr dadurch, wo sich Glaphyra aufhielt und befahl sofort, sie und den Bischof nach Nikomedia zu bringen. In der Zwischenzeit starb Glaphyra, und die Soldaten brachten Basileios nach Nikomedia, allein und gefesselt. Nach Foltern und Gefangenschaft wurde dieser gesegnete Mann im Jahr 322 enthauptet und ins Meer geworfen. Infolge einer Vision durch einen Engel Gottes fand sein Klerus seinen Leib in der Nähe der Stadt Sinope. Sie hoben seinen Leib mit Hilfe eines Fischernetzes und begruben ihn ehrenvoll in der Kirche, die er durch seine Mühen erbaut hatte. Kaiser Konstantin sandte eine Armee gegen Licinius, besiegte ihn, fing ihn und verbannte ihn nach Gallien, wo er sein gotthassendes Leben beendete.       

2. Der hl. Janićije (Ioannikije) von Devič. Janićije war ein in Zeta geborener Serbe. Als junger Mann wurde er überwältigt von der Liebe zu Christus. Er verließ Heim und Familie und zog sich in die Region von Ibar an der Mündung des Schwarzen Flusses in eine enge Höhle zurück, in der gemäß der Überlieferung zuvor der hl. Petar von Koriš sein asketisches Leben geführt hatte. Als sich sein Ruhm unter den Menschen zu verbreiten begann, floh er nach Drenica und verbarg sich im dichten Wald von Devič. Dort blieb der hl. Janićije Jahre in der Einsamkeit, in Stille und Gebet. Gemäß der Überlieferung brachte der serbische Fürst Georg Branković seine geisteskranke Tochter zu ihm, die der Heilige heilte. Aus Dankbarkeit baute Georg ein Kloster an dieser Stelle, das heutzutage unter dem Namen Devič bekannt ist. Die heiligen und wundertätigen Reliquien von Janićije  ruhen in diesem Kloster. In jüngerer Zeit lebte in diesem Kloster die Nonne Efimija, die berühmte und gottgefällige Einsiedlerin, und widmete sich dort ihrer Askese. Die Nonne Efimija ist in der Region besser unter dem Namen bekannt: die selige Stojna. Sie entschlief im Herrn im Jahr 1895.

3. Der hl. Stefan, Bischof von Perm. Stefan war von Geburt Russe. Von frühem Alter an widmete er sich dem Gebet und frommen Gedanken. Als junger Mann ging Stefan nach Rostov, wo er zum Mönch im Kloster des hl. Gregor des Theologen geweiht wurde. Als er vom Land um Perm vernahm, das völlig vom Unkraut des Heidentums beherrscht wurde, begehrte er, Missionar in diesem Land zu werden. Er widmete sich sogleich dem Studium der Sprache der Einwohner von Perm, und als er deren Sprache beherrschte, stellte er ein Alphabet zusammen und übersetzte die kirchlichen Bücher in jene Sprache. Mit dem Segen des Metropoliten von Moskau begann Stefan als Priester seine apostolische Mission, und mit apostolischem Eifer begann er das Evangelium in der dichten Finsternis des Heidentums zu verkünden. Nachdem er ein paar Seelen getauft hatte, begann er eine Kirche in Perm zu bauen, die der Heiligen Verkündigung geweiht war. Als die Kirche Gottes in Perm erblühte, wurde Stefan zum Bischof geweiht. Er erduldete jede Bedrängnis, Not, Bosheit und Demütigung, und es gelang ihm, die Finsternis unter den Heiden von Perm zu zerstreuen und sie mit dem Licht des Evangeliums zu erleuchten. In hohem Alter kehrte er noch einmal nach Moskau zurück; dort beendete er sein irdisches Leben im Jahr 1396 und nahm Wohnung beim Herrn.    

Lobeshymne

Der heilige Basileios von Amasea

Im Verlies schmachtete Basileios
Für das Ehrwürdige Kreuz und den Glauben an Christus.
Psalmen sang er und dankte Gott,
Daß Er ihm Leiden gewährt hatte wegen Seiner Gerechtigkeit.
Des Kaisers Tribun sprach zu Basileios:
„Hör zu, alter Mann, der Kaiser schickt dir eine Botschaft,
Licinius, der Beschützer der Götter,
Daß du den Göttern opfern sollst
Und Christus, den Menschen, fallenläßt.
Wenn du das nicht tust, erwartet dich ein böser Tod.“
Basileios aber strahlte vor Freude
Und dem Tribun erwiderte er wunderbar:
„Geh und sage deinem ruchlosen Kaiser:
Auch wenn du mir dein ganzes Reich gibst
Und meinen auferstandenen Christus mir nimmst,
Wirst du mehr nehmen als geben.
Verräter Christi des Erlösers,
Auch aus mir willst du einen Verräter machen?
O Todesspender, den Tod fürchte ich nicht,
Ich bin ein Knecht Christi, des Lebensspenders.“

Betrachtung

Die Heiligen sind lebendig, und ihre von Gott verliehene Kraft nimmt im Laufe der Zeit nicht ab. Der hl. Janićije von Devič vollbringt heutzutage Wunder, wie er es zu Lebzeiten vor fünfhundert Jahren tat. Ein Mann namens Miloš aus Herzegovina bereitete sich darauf vor, nach Jerusalem zu reisen, um die Heiligen zu verehren. Als er sich zum Aufbruch anschickte, erschien ihm der hl. Janićije in einem Traum und sagte ihm, er solle nicht nach Jerusalem reisen. „Tu tätest besser daran“, erklärte ihm der Heilige, „nach Devič zu gehen, um meine Kirche dort zu reinigen, in Ordnung zu bringen und dann erst nach Jerusalem zu reisen.“ Miloš gehorchte und ging in das vernachlässigte Dević, brachte alles in Ordnung und schenkte ihm neues Leben. Daraufhin wurde er Mönch und blieb dort bis zum Ende seiner Tage.
Während des Ersten Weltkriegs und der österreichischen Besatzung kam ein Offizier, ein Ungar, mit einer Abordnung von Soldaten nach Devič. Er führte Damaskin, den Abt des Klosters, zum Reliquienschrein des hl. Janićije und fragte ihn, was unter der Platte sei. „Heiligkeit“, antwortete der Abt. „Welche Art Heiligkeit“, lachte der Offizier. „Du hast etwas darunter versteckt!“ Er befahl den Soldaten, die Platte mit Spitzhacken aufzubrechen. Doch als sie dabei waren, dies zu tun, verspürte der Offizier Schmerzen in seiner Körpermitte. Er legte sich auf ein Bett und starb noch vor dem Abend dieses Tages. Die erschrockenen Soldaten ließen ihre Arbeit unvollendet und flohen aus dem Kloster.

Zum Nachdenken

Laßt uns nachdenken über den auferstandenen Herrn Jesus:
1. Wie Seine Auferstehung ein großes Licht ist, das die Dunkelheit des Zweifels, der Unwis-senheit und der Verzweiflung in bezug auf das Leben nach dem Tod zerstreut;
2. Wie Seine Auferstehung ein großes Licht ist, das den Pfad offenbart, den wir in diesem Leben gehen müssen, um das künftige Leben zu erlangen.

Homilie

Über die Bestätigung alles Guten

Denn Gottes Sohn Jesus Christus, Der euch durch uns verkündet wurde –
 durch mich, Silvanus und Timotheus –, ist nicht als Ja und Nein
zugleich gekommen; in Ihm ist das Ja verwirklicht.
(2 Kor 1,19)

Christus ist nicht Licht und Finsternis, sondern nur Licht. Christus ist nicht Wahrheit und Unwahr-heit, sondern nur die Wahrheit. Auch ist Christus nicht Leben und Tod, sondern allein das Leben. Er ist nicht Stärke und Schwäche, sondern nur Stärke. Er ist nicht Liebe und Haß, sondern nur Liebe. Er ist das „Ja“ zu allen guten Dingen, und in Ihm gibt es kein Schwanken zwischen „Ja“ und „Nein“. Seine Lehre ist ganz rein, ganz wahr, ganz Licht und ganz menschenliebend. Sein Weg ist gerade, und Er gestattet kein Abweichen nach rechts oder links. Kein Schatten der Sünde kann Seine Lehre begrenzen, noch einen Ort auf Seinem Weg finden. Seine Person ist die Inkarnation des Guten; alles, was gut ist, ist in Ihm, und alles, was Sünde, Unwahrheit, Bosheit und Ungerechtigkeit ist, ist außerhalb von Ihm.
Solch eine Lehre, solch einen Weg und solch eine Person verkündigten die Apostel Gottes – diese Lehre bedeutet die Befestigung des Guten; dieser Pfad führt zur Verwirklichung des Guten und zur ewigen Freude daran; und die Person, Gott Selbst, enthält alles Gute in Sich und ist die Bestätigung alles Guten.
Laßt uns an dieser einzigartigen Person festhalten, meine Brüder, an diesem einzigartigen Weg und an dieser einzigartigen Lehre.
O Allmächtiger Herr, hilf uns durch die Kraft Deines Heiligen Geistes, daß unser kleines Leben auf Erden eine Bestätigung des Guten und nicht ein Verleugnen des Guten sei. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.

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09.05.2020
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Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).