01.10.2024

18.09.2024

Gedenken

Gedenken: hl. Eumenios, Bischof von Gortyna auf Kreta (7. Jh.); hl. Märtyrerin Ariadne (2. Jh.); hl. Märtyrer Bidzin (Bidzini), Fürst von Georgien († 1661); sowie hll. Märtt. Sophia und Irene von Ägypten (3. Jh.); hl. Märt. Kastor von Alexandria; hl. Arkadij, Bischof v. Novgorod († 1162); hll. Märtt. Fürsten Elizbar und Schalvi (Shavel) v. Ksani, Georgien († 1661); hl. Ilarion v. Optina († 1873).

1. Der hl. Eumenios, Bischof von Gortyna auf Kreta, folgte von Jugend an Christus aus ganzem Herzen und befreite sich von zwei schweren Bürden: der Bürde des Reichtums und der Bürde des Fleisches. Er befreite sich von der ersten Bürde, indem er seinen ganzen Besitz an die Armen und Bedürftigen austeilte, und von der zweiten Bürde durch strenges Fasten. Auf diese Weise heilte er sich zuerst selbst, und dann begann er andere zu heilen. Leidenschaftslos und erfüllt von der Gnade des Heiligen Geistes, leuchtete Eumenios mit einem Licht, das nicht verborgen bleiben konnte. Wie geschrieben steht: Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben (Mt 5,14), so konnte auch der hl. Eumenios nicht vor der Welt verborgen bleiben. Da sie seiner Güte gewahr wurden, wählten ihn die Menschen zum Bischof von Gortyna, und er leitete die Herde Christi als guter Hirte. Er war Vater für die Armen, Reichtum für die Bedürftigen, Trost für die Trauernden, Heiler der Kranken und ein höchst erstaunlicher Wundertäter. Durch seine Gebete wirkte er viele Wunder: er zähmte eine Giftschlange, trieb Dämonen aus und heilte viele der Kranken – und er tat dies nicht nur in seiner eigenen Stadt, sondern auch in Rom und in der Thebais. In einer Dürrezeit in der Thebais gewährte Gott Regen auf sein Gebet hin. Dort, in der Thebais, endete sein irdisches Leben, und er nahm seine Wohnstätte im ewigen Haus des Herrn ein. Er lebte und mühte sich im elften Jahr-hundert.

2. Die hl. Märtyrerin Ariadne. In der phrygischen Stadt Promisea lebte unter der Herrschaft des Kaisers Hadrian ein heidnischer Adliger namens Tertullus. Die junge Frau Ariadne war seine Sklavin und eine Christin. Am Tag der Geburt seines Sohnes bereitete Tertullus ein großes Opferfest für die Götzen; doch die fromme Ariadne nahm daran nicht teil, sondern kehrte nach Hause zurück und betete zum wahren Gott. Ihr Herr war erzürnt darüber und versuchte, sie dazu zu zwingen, Christus zu verleugnen und Götzen anzubeten. Als sich Ariadne weigerte, quälte er sie durch Schläge und andere grausame Martern und warf sie ins Gefängnis. Als er sie aus dem Gefängnis entließ, verwies er sie seines Hauses. Kurz darauf bedauerte er es, sie entlassen zu haben und sandte Diener, um sie zu fangen und nach Hause zu bringen. Doch da war Ariadne schon weit von der Stadt entfernt. Sie kam an einem großen Felsen vorbei, als sie ihre Verfolger sah, und sie betete zu Gott, und der Felsen öffnete sich. Die Diener gerieten untereinander in Streit, gingen aufeinander los und töteten sich gegenseitig.

3. Der hl. Märtyrer Bidzin (Bidzini), Fürst von Georgien, und seine Verwandten Elizbar und Schalvi (Shavel) starben für den christlichen Glauben unter Schah Abbas II. im Jahr 1661.

Lobeshymne

Die heilige Märtyrerin Ariadne

Die schöne Jungfrau Ariadne
Diente ihrem Herrn in Ehren,
Gott aber diente sie mehr als den Menschen.
Eine Sklavin im Leib, doch nicht in der Seele,
So wollte sie keine geistige Sklaverei
Und die Götzen nicht anbeten.
Sie huldigte Gott, dem Schöpfer,
Sie huldigte Christus, dem Erlöser,
Doch vor den Götzen verbeugte sie sich nicht.
Sie wurde für ihren Herrn gemartert,
Und empfing die Martern mit großer Freude,
Mit Freude und Danksagung.
Der barmherzige Gott sah mit Seinem allsehenden Auge
Die heiligen Leiden der heiligen Ariadne
Und befahl dem toten Felsen,
Seine leidende Jungfrau zu verbergen,
Wie es einst geschehen war mit Thekla und Johannes.
Ariadne, allgesegnete Jungfrau,
Hilf uns durch deine Gebete
Vor dem Thron des barmherzigen Gottes
Und gemeinsam mit der Heiligen Gottesmutter –
Hilf uns durch deine Gebete.

Betrachtung

Was ihr für einen Meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr Mir getan (Mt 25,40), spricht der Herr. Es geschieht beim Almosengeben etwas Ähnliches wie auch in der Heiligen Kommunion: In der Kommunion empfangen wir unter der Gestalt von Brot und Wein den Lebendigen Herrn Christus Selbst; wenn wir Almosen geben, geben wir, indem wir den Armen etwas geben, dies dem Lebendigen Herrn Christus Selbst. Es gab einen Mann in Konstantinopel, der eine seltene Vorliebe hatte. Er ging durch die Straßen der Stadt und legte seine Gaben in die Hände der Armen. Sogleich setzte er seinen Weg fort, um zu vermeiden, ihren Dank zu hören und bekannt zu werden. Als ihn einer seiner Freunde fragte, auf welche Weise er so barmherzig geworden sei, antwortete er: „Eines Tages hörte ich in der Kirche den Priester sagen, daß wir das, was wir den Armen geben, in die Hände des Herrn Christus Selbst geben. Ich glaubte dies nicht, ich dachte, dies könne nicht so sein. Christus ist doch im Himmel. Dann sah ich einmal auf dem Weg nach Hause jedoch einen armen Mann, der an der Stelle der Bettler stand – und das Antlitz Christi leuchtete über seinem Kopf. Jemand ging vorbei und gab dem Bettler ein Stück Brot, und ich sah, wie der Herr Seine Hand ausstreckte, das Brot nahm und den Geber segnete. Von diesem Augenblick an habe ich immer dieses Antlitz über den Köpfen der Bettler gesehen, und daher gebe ich ihnen mit großer Furcht soviel an Almosen, wie ich geben kann.“

Zum Nachdenken

Laßt uns nachdenken über die Gerechtigkeit des Königs Asa und über Gottes Belohnung (1 Kön 15):
1. Wie Asa tat, was gut ist vor dem Herrn, und das Land von Götzen reinigte;
2. Wie Gott ihm Sieg über die Äthiopier verlieh und ihn und sein Volk mit allen Gütern segnete.

Homilie

Über den Auferstandenen und Lebendigen Gott,
Der die Auferstehung und das Leben ist

Ich bin die Auferstehung und das Leben. (Jh 11,25)

Diese heiligen Worte wurden vom Herrn Jesus Christus gesprochen. Er sprach sie nicht nur: Er bewies sie durch Seine Taten. Er erweckte Jairus’ Tochter und den Sohn der Witwe von Nain und Seinen Freund Lazarus von den Toten. Er bewies, daß Er die Auferstehung und das Leben ist; Er, Der auferweckte und Leben spendete. Zu leben und die Toten aufzuerwecken, ist etwas Erstaun-liches; doch tot zu sein und begraben und drei Tage im Grab zu liegen und Sich Selbst dann ins Leben zurückzubringen – dies geschah nur im Wunder der Auferstehung Christi. Dies ist das Wun-der der Wunder, und der Beweis einer Macht, größer als alle anderen Mächte. Dieses Wunder wurde von unserem Herrn vollbracht. Diese Macht wurde von unserem Herrn gezeigt. Daher sind Seine Worte: Ich bin die Auferstehung und das Leben in der Tat wahr – wahr und heilig. Sie trösten uns alle, die wir uns auf den unvermeidlichen Tod des Körpers hinbewegen und die wir hoffen, jenseits des Grabes zu leben, um unseren Lebendigen Herrn in der Herrlichkeit zu sehen.
Doch der Herr erweckt nicht nur den Leib; Er läßt auch die Seele auferstehen. Während Seines irdischen Lebens erweckte Er die Leiber nur einiger weniger vom Tode, doch unzählbar viele Seelen. Dadurch zeigte Er, daß die Auferstehung der Seele von weitaus größerem Wert ist als die Auferstehung des Leibes. Alle Seelen der Menschen waren im Grunde tot, als Er in die Welt kam, und unzählige erweckte Er durch Seine Macht und erfüllte sie mit Seinem Leben. Die Hebräer und Heiden waren tote Seelen, und er machte die einen wie die anderen lebendig. Meine Brüder, laßt uns unsere Sorge um die Auferstehung der Körper zurückstellen und laßt uns nach der Auferstehung der Seelen streben, solange wir noch Zeit haben. Wenn unsere Seele nicht hier auf Erden auferweckt und durch Christus zum Leben gebracht wird, haben wir am Tag des Gerichtes, am Tag des Zornes, an der Auferstehung unserer toten Körper keine Freude zu erwarten; denn dann werden die Leiber der toten Seelen nicht in das Leben eingehen, sondern in die ewige Qual.
O Herr Jesus, unsere einzige Auferstehung und unser Leben, hilf uns mit Deiner Macht und Barmherzigkeit, daß wir durch Dich auferweckt und lebendig werden zur Rettung und zum ewigen Leben. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.

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01.10.2020
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Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).