29.03.2024

16.03.2024

Gedenken

16. März nach dem Kirchenkalender

Gedenken: hl. Apostel Aristoboulos von den Siebzig, Bischof von Britannien; hl. Märt. Sabinas († 287); hll. Märtyrer Trophimos und Thallos († 300); sowie hl. Christodoulos, Erbauer des Klosters des hl. Johannes des Theologen auf Patmos († 1111); hl. Hieromärt. Alexander, Papst v. Rom († 119); hl. Märt. Julian v. Anazarbus († 305); hl. Märt. Papas v. Lycaonia († 305); hl. Pimen, Narr in Christo, Erleuchter der Lezgianer, und sein Begleiter Antonios von Mes’chi, Georgien (13. Jh.); hl. Märt. Romanos in Parium am Hellespont; hl. Serapion, Erzbischof v. Novgorod († 1516); hl. Ambrosios (Khelaia), der Bekenner, Katholikos von Georgien († 1927); hl. Abban v. Kilabban († 650).

1. Der hl. Apostel Aristoboulos, einer der siebzig Apostel, wurde auf Zypern geboren und war der Bruder des Apostels Barnabas. Er folgte dem Apostel Paulus, der ihn im Brief an die Römer erwähnt: Grüßt das ganze Haus des Aristobul (Röm 16,10). Als der große Apostel viele Bischöfe in den verschiedenen Teilen der Welt einsetzte, ernannte er Aristoboulos als Bischof für Britannien, das heißt, für England. In Britannien waren die Menschen Wilde, Heiden und bösartig. Aristoboulos erduldete viele unbeschreibliche Martern, Mißgeschicke und Bosheit unter ihnen. Sie schlugen und prügelten ihn erbarmungslos, zogen ihn durch die Straßen, verspotteten und verhöhnten ihn. Schließlich hatte dieser heilige Mann durch Gottes Gnade Erfolg. Er erleuchtete die Menschen, taufte sie im Namen Christi, baute Kirchen, weihte Priester und Diakone, und am Ende entschlief er dort in Frieden und ging ein ins Reich des Herrn, Dem er treu gedient hatte.

2. Der hl. Märtyrer Sabinas war Syrer aus der Stadt Hermopolis und Beamter dieser Stadt. Während der Christenverfolgung zog er sich mit einer großen Zahl anderer Christen auf einen Berg zurück und schloß sich in einer Hütte ein, wo er die Zeit in Fasten und Gebet verbrachte. Ein Bettler, der ihm Nahrung brachte und für den er eine gute Tat vollbracht hatte, verriet ihn. Wie es Judas mit Christus getan hatte, so betrog auch dieser Unglückliche seinen Wohltäter für zwei Goldstücke. Sabinas wurde mit sechs anderen Christen von Soldaten ergriffen, gefesselt und vor Gericht gebracht. Nach schweren und furchtbaren Martern wurde er in den Fluß Nil geworfen, wo er im Jahr 287 Gott seine Seele übergab.

3. Die hll. Hieromärtyrer Trophimos und Thallos wurden in Syrien geboren und waren leibliche Brüder. Sie verkündeten Christus öffentlich und frei und klagten die Torheit der Hellenen [Griechen] und Römer an. Die erzürnten Heiden entschieden, sie zu Tode zu steinigen; doch als sie Steine auf diese beiden heiligen Brüder zu schleudern begannen, kehrten die Steine zurück und schlugen jene, die sie warfen, während die Brüder unbeschadet blieben. Danach wurden beide gekreuzigt. Von ihren Kreuzen herunter lehrten die Brüder und ermutigten jene Christen, die sie voller Schmerz umstanden. Nach langen Todesqualen übergaben sie dem Herrn ihre Seelen, Dem sie treu geblieben waren bis zum Ende. Sie litten ehrenvoll im Jahr 300 in der Stadt Bofor.  

Lobeshymne

Die heiligen Trophimos und Thallos

Die beiden Blutsbrüder, erfüllt vom Geist,
Erleuchtet und erneuert durch den Glauben,
Diese beiden Brüder, ans Kreuz geschlagen,
Unterwiesen die Menge der Rechtgläubigen:
„O Brüder, warum schaut ihr auf uns?
Weint nicht wegen unserer schweren Leiden!
Christus, unser Erlöser, Der Heldentaten vollbrachte,
Wurde durch solche Leiden zum Erlöser –
Zum Erlöser des ganzen Menschengeschlechts.
Wenn wir auf Ihn hören, werden wir gerettet.
Er gehorchte dem Vater und stieg auf die Erde herab,
Litt und auferstand und fuhr auf in den Himmel.
Ihm gehorchen wir und erdulden Leiden,
Durch Leiden gehen wir in Sein Reich.
Brüder,  fürchtet weder Feuer noch Schwert.
Die Gerechtigkeit Christi ist stärker als die ganze Welt.
Fürchtet euch nicht, Brüder,
Noch möge es euch um euch selbst leid tun,
Um der ewigen Rettung willen, verleugnet euch selbst.
Alle Leiden sind gering, nichtig und erträglich,
Verglichen mit dem Lohn des Paradies’, dem ewigen und erhabenen.
Die Welt – eine falsche Maske und ein irrsinniger Trug;
Die Ewigkeit ist unsere wahre Heimat.
Gebt die Welt jenen, die die Lüge der Welt lieben
Und wegen der Lügen Leben und Wahrheit verwirken.
Ihr aber ergreift die Perle oberhalb des Schmutzes der Welt –
Hört, Brüder, auf Trophimos und Thallos!“         

Betrachtung

Wenn wir das Gesetz Gottes in unseren Gedanken erfüllen, werden wir es leicht auch in unseren Taten erfüllen. Das bedeutet, wenn wir das Gesetz Gottes in unseren Gedanken nicht übertreten, fällt es uns viel leichter, es auch nicht in unseren Handlungen zu übertreten. Oder weiter, wenn unsere Herzen, Zungen, Hände und Füße mit Gott sind, dann kann unser ganzer Leib nicht gegen Gott sein. Bereite dein Herz auf Gott vor, weihe es Gott, bete darin Gott an, erfülle in ihm das Gesetz Gottes, vereinige es mit Gott, und dann wird der ganze Rest folgen und vom Herzen geleitet werden. Nicht jener, der die Speiche des Rades hält, ist es, der das Rad lenkt, sondern derjenige, der die Achse hält. Das Herz ist die Achse unseres Seins. Der gottgeweihte Hesychios spricht über die Gebote des Herrn und sagt: „Wenn du dich zwingst, sie in den Gedanken zu halten, dann wirst du kaum Mühe haben, sie auch in der Tat zu erfüllen.“ Das bedeutet, wenn wir unsere Herzen wie eine Achse auf Gott ausrichten, dann werden die Räder leicht und mühelos der Achse folgen. Anders gesagt, der ganze Mensch wird seinem eigenen Herzen folgen. Dein Gesetz ist inmitten meines Herzens, sagt der weise David [Ps 40,8].

Zum Nachdenken

Laßt uns darüber nachdenken, wie der Herr Jesus Sein Kreuz nach Golgotha trug:
1. Wie Er geduldig und schweigend Sein Kreuz trug;
2. Wie sie Ihm das Kreuz abnahmen und Simon von Kyrene aufluden, der es hinter Christus her trug;
3. Wie Er den weinenden Frauen von Jerusalem begegnete und zu ihnen sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über Mich; weint über euch und eure Kinder! [Lk 23,28], wodurch Er Seinen Sieg und die Niederlage Seiner Mörder verkündigte.

Homilie

Über die Schmach des Messias als Reichtum

Er hielt die Schmach des Messias für einen größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens. (Heb 11,26)

Moses wollte nicht am Hof des Pharao bleiben oder dessen Adoptivsohn genannt werden. Lieber wollte er sich mit dem Volk Gottes mißhandeln lassen, als flüchtigen Genuß von der Sünde zu haben (Heb 11,25). Wie sehr unterschied sich Moses von seinen Nachkommen, die aus pharaonischen Gründen den König der Herrlichkeit zum Tode verurteilten! Jeder von ihnen hätte lieber noch ein Jahr am verdorbenen Hof des Pharao gelebt, als vierzig Jahre mit Gott durch die Wüste zu ziehen. Doch Moses ließ alle Ehre, allen Reichtum und alle Eitelkeit – was nur Ägyptens Reichtum zu bieten hatte – hinter sich. Auf Gottes Geheiß hin machte sich Moses auf den Weg durch den Hunger und Durst in der Wüste im Glauben, daß sich dahinter das Verheißene Land befinden würde. Und dies bedeutet: Er hielt die Schmach des Messias für einen größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens.
Die Schmach des Messias – dies ist es, was weltliche Menschen mit dem scharfen Beigeschmack der Erde an Christus als Schande erachten. Es ist Seine Armut auf Erden, Sein Fasten, Seine Nachtwachen, Gebete, Seine Wanderungen ohne Dach über dem Kopf, Seine Verurteilung, Seine Erniedrigung und Sein schändlicher Tod. Diese Schmach Christi wurde von den Aposteln und nach ihnen von allen Heiligen ohne Zahl als ein größerer Reichtum erachtet als alle Güter der Welt; denn der Herr ist nach all dieser Schmach und Schande auferstanden und hat die Pforten des Himmels geöffnet und das Verheißene Land des Paradieses offenbart, in das Er die Menschheit auf dem Pfad Seiner Schmach und durch die Wüste Seiner Leiden führte.
O Verherrlichter und Auferstandener Herr, hilf uns, unerschütterlich jeden Tropfen Deines Schweißes und Deines Blutes für größer zu erachten als alle weltlichen Güter. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.   

<
29.03.2020
>
Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).